Wilde Szenen gegen Eintracht Frankfurt: Victor Boniface von Bayer Leverkusen geht auf eigenen Mitspieler los

Die besagte Szene passierte in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Beim Stand von 4:1 für Leverkusen waren Boniface und der frisch eingewechselte Emiliano Buendia im Strafraum in aussichtsreicher Position für einen Torabschluss. Wegen mangelnder Kommunikation gingen jedoch beide Spieler gleichzeitig zum Ball und behinderten sich dadurch gegenseitig. Buendia und Boniface traten fast zeitgleich gegen den Ball, konnten ihm jedoch nicht die gewünschte Richtung geben. So konnte Frankfurts Arthur Theate den Schuss noch entscheidend blocken.

Daraufhin kam es fast zur Eskalation. Boniface fühlte sich von Buendia eines möglichen Tores "beraubt" und ging auf den Argentinier zu, schubste ihn sogar. Es folgte eine Rudelbildung. Nordi Mukiele und Kapitän Jonathan Tah mussten eingreifen, um den Nigerianer zu beruhigen. Auch Schiedsrichter Felix Zwayer richtete mahnende Worte an den Stürmer.

Bayer-Trainer Xabi Alonso sah die Szene nach dem Spiel im Interview mit Sky nicht so dramatisch. "Er wollte ein Tor schießen. Es ist kein Problem, wir werden darüber sprechen. Das ist normal im Fußball, die Leidenschaft. Die Stürmer wollen Tore schießen", sagte der Spanier.

Womöglich hat auch die aktuelle sportliche Situation von Boniface zu seinem Frust beigetragen. Zwar läuft es für die Werkself im Moment hervorragend, aus persönlicher Sicht dürfte der 24-Jährige jedoch nicht ganz zufrieden sein mit seinen Einsatzminuten. In den vergangenen drei Ligaspielen kam Boniface stets nur von der Ersatzbank, beim 0:0 gegen den FC Bayern München spielte er gar nicht erst.

Boniface hatte aufgrund einer Oberschenkelverletzung große Teile des Winters verpasst. Anfang Februar feierte er sein Comeback.

Boniface kommt in der laufenden Spielzeit in 20 Pflichtspielen auf zehn Tore und eine Vorlage. Am kommenden Mittwoch trifft Leverkusen im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in München auf den FC Bayern.

Das Rückspiel zwischen den beiden derzeit stärksten deutschen Mannschaft steigt am Dienstag der Woche darauf. Dazwischen empfängt Bayer Werder Bremen in der Bundesliga.