Nach drei Anstellungen als Cheftrainer will Pal Dardai bei Hertha BSC offenbar als Präsident kandidieren. Wie aus einem Bericht des kicker hervorgeht, soll er seine geplante Kandidatur mit einer vermeintlichen Drohung untermauert haben. Die Bild dementierte die Meldung am frühen Nachmittag.
Getty Images"Wenn ich gewählt werde, schmeiße ich euch raus": Neuer Präsident? Verwirrung um Posten von Pal Dardai bei Hertha BSC
WAS IST PASSIERT?
Lautkickerspiele Dardai mit dem Gedanken, sich bei der Präsidentschaftswahl im November aufstellen zu lassen. Er sei demnach unzufrieden über das Ende seiner dritten Amtszeit als Trainer. Die Bild geht derweil nicht davon aus.
Zur neuen Saison steht Cristian Fiél an der Seitenlinie des Hauptstadtklubs. Dardai blieb dem Verein dennoch erhalten, seine Rolle ist jedoch weiterhin undefiniert.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Die Hertha war in der abgelaufenen Saison als Neunter in der 2. Bundesliga weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.
Dardai habe sich in der Zeit von der Vereinsführung häufig alleine gelassen gefühlt und wolle die Geschicke deshalb nun selbst in die Hand nehmen, nachdem im Mai und Juni Gespräche über seine genaue Zukunft im Verein gescheitert waren.
WAS WURDE GESAGT?
Dem Führungstrio aus Geschäftsführer Thomas Herrich, Sportdirektor Benjamin Weber und Lizenzbereich-Leiter Andreas "Zecke" Neuendorf" habe Dardai laut kicker deshalb gesagt: "Ich kandidiere als Präsident. Und wenn ich gewählt werde, schmeiße ich euch raus."
Von welcher Ernsthaftigkeit jene Aussage war, ist bei Dardai zumindest fraglich. Der Rekordspieler der Berliner ist schließlich auch für seine saloppe Art bekannt.
Intern werde die Wahrscheinlichkeit einer Kandidatur daher auch "im einstelligen Prozentbereich" angesiedelt, heißt es in dem Bericht. Komplett ausschließen könne die Hertha einen tatsächlichen Vorstoß von Dardai aber nicht. Zumal der 48-Jährige aufgrund seiner Verdienste ein hohes Ansehen genießt und die Chancen auf das Präsidentenamt eventuell gar nicht schlecht ständen.
WIE GEHT ES WEITER?
Deshalb soll der Versuch unternommen werden, Dardai eine Kandidatur auszureden und diesem einen anderen Posten zu verschaffen.
Naheliegend wäre derweil die Wahl von Fabian Drescher, der das Präsidentenamt nach dem tragischen Tod von Kay Bernstein kommissarisch übernommen hatte.
Das deckt sich auch mit den Informationen derBild-Zeitung. Demzufolge soll Dardai künftig Scout für den osteuropäischen Markt werden. Eine Kandidatur auf das Präsidentenamt sei hingegen ausgeschlossen.
Schon allein, weil Dardai nicht beim Verein angestellt sein dürfte, um zu kandidieren. Auch müsste er seit mindestens zwölf Monaten vor der Wahl Mitglied des Klubs sein - das ist dem Bericht zufolge nicht der Fall - und bis zum 15. August von einem Vereinsmitglied vorgeschlagen werden.