Mit derlei dramatischen Erlebnissen wie der verspielten Meisterschaft im Jahr 2000 hat auch der Spitzname Vizekusen zu tun. Warum? Ganz einfach: Bayer ist bis zu dieser Saison (2023/24) noch nie Meister geworden, dafür aber schon häufig Zweiter, also Vizemeister.
Besonders die Saison 2001/02 sorgte indes dafür, dass sich der Begriff Vizekusen in der Fußballsprache als Synonym für Bayer 04 einbürgerte. Denn damals wurde Leverkusen nicht nur Vizemeister in der Bundesliga, sondern verlor auch zwei Finals: Im DFB-Pokal und in der Champions League wurde man ebenfalls nur Zweiter, oder eben "Vize".
Unter Trainer Klaus Toppmöller hatte Bayer in der Bundesliga drei Spieltage vor Schluss noch fünf Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz und scheiterte doch beim Vorhaben, Meister zu werden. Im DFB-Pokal-Finale gab es nach einer Führung ein 2:4 gegen Schalke - und im Endspiel der Champions League unterlag Bayer mit 1:2 gegen Real Madrid.
"Vizekusen" wurde daraufhin oft mit viel Häme und Spott als Spitzname für den Klub aus dem Rheinland verwendet. Ob Leverkusen diesen Sticheleien mit dem Gewinn der Meisterschaft 2024 endgültig ein Ende setzt oder ob der Spitzname dennoch weiter Bestand hat, wird sich zeigen.
Am Sonntag kann es jedenfalls so weit sein: Mit einem Sieg gegen Werder Bremen ist der Mannschaft von Xabi Alonso der Titel bereits fünf Spieltage vor dem Ende der Saison nicht mehr zu nehmen.