Sandro Wagner Germany 2024Getty Images

"Von Sekunde eins ganz klar verpfiffen": Sandro Wagner packt über EM-Aus gegen Spanien nach Fehlentscheidung aus

Sandro Wagner hat im Bild-Podcast "Phrasenmäher" verraten, was einen guten Trainer auszeichnet. Außerdem sprach der neue Coach des FC Augsburg über einen bitteren Vorfall bei der Heim-EM im vergangenen Jahr. 

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Der einzige Schlüssel, warum ich unter einigen Trainern so gut funktioniert habe, war, dass sie den Zugang zu mir als Mensch gefunden haben", resümierte Wagner seine Zeit als Spieler: "Und wenn das so war, hätte ich sportlich auf dem Platz für sie getötet."

    Insbesondere Peter Neururer, Dirk Schuster und die beiden ehemaligen Bayern-Trainer Jupp Heynckes sowie Julian Nagelsmann hätten es geschafft, eine Verbindung zu Wagner aufzubauen. "Da bin ich marschiert wie eine 1. Bei Hrubesch auch, bei Löw eine Zeit lang auch." Letzterer habe aber irgendwann "den Schlüssel zu mir verloren".

    Löw hatte Wagner 2018 nicht in den Kader für die Weltmeisterschaft in Russland berufen, nachdem der einstige Stürmer ein Jahr zuvor für das DFB-Team debütiert und in acht Länderspielen fünf Tore geschossen hatte. "Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse", sagte der heute 37-Jährige dahingehend.

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  • Wagner NagelsmannGetty

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Wagner beendete seine aktive Profi-Laufbahn 2020 nach einer letzten Station in China bei Tianjin Teda und ging anschließend selbst unter die Trainer. Zunächst führte er die SpVgg Unterhaching im Jahr 2023 zurück in die 3. Liga, dann wurde er Assistent von Bundestrainer Nagelsmann bei der deutschen Nationalmannschaft.

    Unter Nagelsmann war er auch Teil des Trainerteams bei der Europameisterschaft in Deutschland. Das bittere Ausscheiden gegen Spanien im Viertelfinale hängt Wagner bis heute nach. Dem DFB-Team war ein eigentlich berechtigter Elfmeter nach einem Handspiel von Marc Cucurella zum Unmut einer ganzen Nation verwehrt geblieben. 

  • WAS WURDE NOCH GESAGT?

    "Ich hatte mit Rudi Völler über die Szene gesprochen und die Schiedsrichter hatten ihm gegenüber eine andere Begründung für die Szene genannt als mir", erklärte Wagner nun. Zuvor war er selbst in die Kabine der Schiedsrichter gegangen. Die Version der Referees sei dabei "widersprüchlich und einfach falsch" gewesen, ergänzte er. Die Unparteiischen aus England um Anthony Taylor hätten das Spiel "von Sekunde eins ganz klar verpfiffen" und dabei "ganz klar falsch kommuniziert".

    Wagner sei darüber zwar "traurig und wütend gewesen", habe in der Kabine jedoch nicht gepöbelt. "Aber sie haben das Ding nachweislich kaputt gemacht. Ich habe diese weinenden Gesichter in Stuttgart gesehen und das ärgert mich bis heute."

    Gleichzeitig gestand Wagner auch, dass man auch "vor der eigenen Tür kehren" müsse. Deutschland "hätte das Spiel früher ziehen können", stellte er klar.

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  • Sandro WagnerGetty

    WIE GEHT ES WEITER?

    Im April dieses Jahres gab Wagner schließlich seinen DFB-Abschied bekannt, um einen Posten als Cheftrainer eines Erstligisten zu übernehmen. Im Juli unterschrieb er einen Dreijahresvertrag beim FC Augsburg, mit dem er am Samstag beim SC Freiburg sein Bundesliga-Debüt an der Seitenlinie feiert. In seinem ersten Pflichtspiel mit dem FCA sprang ein 2:0-Sieg über den Halleschen FC in der 1. Runde des DFB-Pokals heraus. 

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