Star-Trainer Jose Mourinho hat vor dem Champions-League-Duell zwischen Benfica Lissabon und dem FC Chelsea seinen englischen Ex-Klub für den Kurs der vergangenen Jahre heftig kritisiert.
AFP"Vom Kurs abgekommen": Jose Mourinho schießt vor Champions-League-Duell gegen Ex-Klub Chelsea
WAS WURDE GESAGT?
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel blickte der portugiesische Coach auf seine Zeit beim FC Chelsea zurück: "Roman Abramovichs Chelsea, mein Chelsea, das Chelsea, das wir über Jahre gemeinsam aufgebaut haben - das war ein Gewinner-Verein. Sie haben erst mit mir alles gewonnen, dann mit (Carlo) Ancelotti, mit (Antonio) Conte und dann mit (Thomas) Tuchel. Chelsea war eine Sieger-Maschine, die jede Saison immer gewonnen hat."
Doch dann habe sich laut Mourinho in den letzten Jahren etwas verändert: "Dann kam es zu dieser großen Umstellung mit den verrückten Investitionen und etlichen Jahren, in denen es so aussah, als wären sie vom Kurs abgekommen. Sie hatten zu viele Spieler, zu viele Millionen und eine reine Ansammlung von Spielern in einem Team ohne klare Philosophie."
Für den 62-Jährigen war die Zeit nach eigenen Angaben schwer zu ertragen: "Die paar Jahre waren wirklich hart für mich. Für jeden, der diesen Klub liebt, war es hart."
WAS IST DER HINTERGRUND?
2022 hatte Abramovich, dem der Londoner Klub zu den jeweiligen Amtszeiten von Mourinho (2004-2007 und 2013-2015) gehörte, seine Vorherrschaft aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine abgeben müssen und BlueCo, Investmentvehikel von Todd Bohly und Behdad Eghbali, kaufte die Blues.
Seit der Übernahme blieb Chelsea zunächst deutlich hinter den eigenen, durch immense Transferausgaben betonten Zielen in der Premier League. Trotz Investitionen von über 1,5 Milliarden Euro in den drei Jahren landeten die Blues auf Platz zwölf, sechs und vier. Unter Trainer Enzo Maresca gelang in der vergangenen Spielzeit immerhin nicht nur die Teilnahme an der Champions League, sondern auch der Gewinn der Conference League und der Klub-WM.
AFPWIE GEHT ES WEITER?
"Seit Maresca übernommen hat, wird das Puzzle Stück für Stück fertig", lobte Mourinho gar seinen Gegenüber. The Special One führte weiter aus: "Für so eine Mannschaft ist die Conference League ein fantastischer Wettbewerb, um wieder in die Gewinnerspur zu kommen. Du holst eine Trophäe und bekommst wieder ein Gefühl für die Philosophie und Kultur des Siegens in diesem Verein. Wenn du schon nicht die Premier League gewinnen kannst, dann gewinne die Conference League."
Am Dienstag stehen sich Mourinho und Maresca in der Champions League gegenüber. In London empfangen die Blues die neue Mannschaft von Mourinho, der Benfica erst im September nach seiner Entlassung bei Fenerbahce Istanbul erneut übernommen hatte.



