Real-Madrid-Legende Toni Kroos ist kein großer Fan der neuen Handshake-Dialog-Regel in der Bundesliga und schließt sich der Kritik von Köln-Trainer Lukas Kwasniok an.
Getty Images Sport"Überhaupt keinen Effekt oder Wert": Toni Kroos geht mit neuer Bundesliga-Regel hart ins Gericht
WAS WURDE GESAGT?
"Er (Kwasniok, d. Red.) hat es schon beantwortet. Ich wusste auch überhaupt nicht, dass das jetzt eingeführt wird. Man hat so viele Probleme - auch mit dem VAR", sagte der Weltmeister von 2014 in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".
WAS IST DER HINTERGRUND?
Um den respektvollen Umgang im deutschen Fußball zu fördern, hat die DFL eine neue Regel eingeführt: Künftig treffen sich 70 Minuten vor Spielbeginn die Kapitäne und Trainer beider Teams mit den Schiedsrichtern in der Kabine. Dieses Treffen soll den gegenseitigen Austausch im Sinne des Fairplay stärken.
"Alles Kokolores. Da hat keiner Lust drauf", kritisierte Kwasniok. "Außer, dass die Vorbereitung unterbrochen wird, passiert halt nicht viel. Du gehst da rein, die Gegenseite weiß nicht, was sie erzählen soll, der Schiri weiß nicht, was er erzählen soll."
Getty Images SportWAS WURDE NOCH GESAGT?
Laut Kroos sei die Aktion zwar "nett und gut gemeint, aber wenn man sich in die Situation hereinversetzt, dann denke ich mir: 'Ja toll'. Machst du 70 Minuten vorher einen Handshake und sagst 'Respektvoller Umgang' usw., aber da hast du noch gar nicht diese Emotionen, die du im Spiel hast". Das habe "überhaupt keinen Effekt und keinen Wert. Du bist unmittelbar drin in der Vorbereitung. Jetzt sagen wir einmal, wie lieb wir uns haben. Und in Minute fünf gibt es keinen Handshake mehr, dann gibt’s Gelb."
Der ehemalige Nationalspieler weiter: "Wie viel Bock du hast, wenn er dir zwei Wochen vorher das Spiel verpfiffen hat. Dann sagst du: 'Hallo, heute besser! Vor zwei Wochen hast du schöne Scheiße gepfiffen.'"
Auch Heidenheim-Trainer Frank Schmidt betrachtet die Handshake-Regel eher als Störfaktor. Der Zeitpunkt 70 Minuten vor Anstoß falle "ungefähr in meine Besprechung bei Heimspielen" und bereite ihm daher "Sorgen", sagte der 51-Jährige. "Irgendjemand muss was ändern", fügte Schmidt an: "Am Ende des Tages wahrscheinlich ich, was die Besprechung vor dem Spiel betrifft."
WUSSTEST DU?
Kroos beendete 2024 im Trikot von Real Madrid seine Profi-Karriere. Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem WM-Titel 2014 mit Deutschland auch sechs Champions-League-Siege sowie mehrere deutsche Meisterschaften.