Timo Werner, ein Paderborn-Profi und ganz viel MLS: Das wurde aus den zehn Talenten, denen Lionel Messi 2015 eine Weltkarriere voraussagte

Nachdem Cornet alle Jugendmannschaften des FC Metz durchgegangen war, wagte er im Jahr 2015 den großen Sprung zu Olympique Lyon. Dort blieb er sechs Jahre lang und schoss in 252 Pflichtspielen als Stürmer 51 Tore. Ohne eine Trophäe zu gewinnen, verließ er den Ligue-1-Klub 2022 in Richtung England.

Auf der Insel spielte er für den FC Burnley, den FC Southampton und West Ham United. Mit den Hammers gewann er 2022/23 die Conference League, aktuell ist der heute 28-Jährige an Genoa in Italien verliehen. Von 2017 bis 2023 sammelte er zudem 31 Länderspiele für die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste.

Der einzige Deutsche auf Messis Liste ist gleichzeitig der erfolgreichste Spieler aller zehn Talente von 2015. Damals ging Werner noch im Trikot des VfB Stuttgart auf Torejagd. Der endgültige Durchbruch soll ihm dann jedoch wenige Jahre später bei RB Leipzig gelingen.

Seine 28 Tore in 34 Bundesligaspielen in der Saison 2019/20 riefen die europäischen Topteams zu Recht auf den Plan und im selben Sommer erfolgte Werners Wechsel zum FC Chelsea. Dort konnte er aus individueller Sicht an die Zahlen aus Leipzig zwar nicht anknüpfen. Dafür gewann er direkt in der ersten Spielzeit unter dem damaligen Blues-Teammanager Thomas Tuchel die Champions League. Dazu noch die FIFA Klub-WM und den UEFA Supercup.

Relativ schnell ging es daraufhin für den 57-maligen deutschen Nationalspieler wieder bergab. Der Offensivspieler konnte sich an den Spielstil in England nie richtig gewöhnen. So kehrte er für 20 Millionen Euro wieder nach Leipzig zurück. Auch dort blieb das erwünschte Ergebnis aus, die Sachsen schickten ihn schnurstracks per Leihe zu Tottenham, wo er seinen bis dato größten Tiefpunkt seiner Karriere erlebt.

Bei den Spurs spielt Werner überhaupt keine Rolle mehr, nicht mal in den Kader für die Europa League hat er es geschafft. Nach Saisonende geht es wieder zurück nach Leipzig. Ob die Roten Bullen eine Verwendung für ihn finden werden, steht ebenfalls noch in den Sternen.

2015 war Miranchuk bereits fixer Bestandteil der ersten Mannschaft von Lokomotive Moskau. Im selben Sommer gab er sein Debüt für die russische Nationalmannschaft. 2020 entschied er sich jedoch, sein Heimatland zu verlassen und heuerte bei Atalanta Bergamo an. Mit dem Serie-A-Klub gewann Miranchuk 2023/24 die Europa League und machte Bayer Leverkusen auf der Zielgeraden noch die Triple-Saison zunichte.

Darauf folgte jedoch der nächste Tapetenwechsel. Der Atlanta United FC überwies 12 Millionen Euro für den offensiven Mittelfeldspieler, der in der MLS nun gegen den Mann spielt, der ihm vor einem Jahrzehnt eine vielversprechende Karriere vorhergesagt hatte.

Boga lernte in der Jugend des FC Chelsea das Fußballspielen, ein Einsatz für die Profis der Blues blieb ihm jedoch immer verwehrt. Stattdessen folgte eine Leihe auf die nächste - zu Stade Rennes, Granada und Birmingham. Wirklich Ruhe in Bogas Karriere kehrte erst ein, als er die Insel verließ. Sassuolo bezahlte für den Linksaußen 2018 respektable zehn Millionen Euro.

Atalanta legte vier Jahre später noch einen drauf und kaufte den heute 28-Jährigen für 22 Millionen Euro. Seit 2023 ist der Ivorer beim OGC Nizza unter Vertrag, wo er sich zuletzt nach einer längeren Muskelverletzung wieder in die Startelf zurück gekämpft hat.

Hatte das Glück, in der Jugend von Manchester United spielen zu dürfen. 2014 gelang Wilson schließlich der große Sprung in die erste Mannschaft der Red Devils, wo er direkt in seinem ersten Premier-League-Spiel gegen Hull City mit einem sensationellen Doppelpack auf sich aufmerksam machte. Langfristig war für den Engländer jedoch kein Platz im United-Kader, der gespickt mit Superstars war.

Im selben Tempo, wie der Mittelfeldspieler aufgestiegen war, ging es für ihn auch bergab. United fand zunächst keine Verwendung für ihn und probierte es mit vier Leihen in vier Saisons, ihn auf die Premier League vorzubereiten, was jedoch nicht klappte. Nach der letzten Leihe an den FC Aberdeen aus Schottland zog man beim Traditionsverein schließlich die Reißleine und ließ ihn ziehen. 2024 unterschrieb Wilson beim englischen Drittligisten Northampton.

Ein weiteres Chelsea-Talent, das 2015 für acht Millionen Euro von Fluminense geholt wurde. In den brasilianischen U17- und U20-Nationalteams war Kenedy Stammspieler, bei Chelsea konnte er sich nie durchsetzen. Die Londoner schlugen einen ähnlichen Weg ein, wie es United bei Wilson getan hatte, und schickten Kenedy von einem Verein zum nächsten. Per Leihe, versteht sich.

2022 endete das Kapitel Chelsea für den Brasilianer dann endgültig, als man ihn für eine halbe Million Euro nach Spanien zu Real Valladolid schickte. Dass er eine langfristige Zukunft beim LaLiga-Klub haben wird, darf bezweifelt werden. In der Spielzeit 2024/25 kommt Kenedy lediglich auf sieben schlappe Einsatzminuten.

Der Portugiese ist der nächste in der Liste der Spieler, die einen vielversprechenden Start in ihrer Karriere hingelegt haben, jedoch die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Rony Lopes genoss eine hochwertige Ausbildung in den Akademiemannschaften von Manchester City, bestritt jedoch keine einzige Premier-League-Partie für die Profis.

Weitaus erfolgreicher waren seine Engagements in Frankreich bei der AS Monaco, OSC Lille und Nizza. In seinem Trophäenschrank steht neben den Pokalen für die englische Meisterschaft und den FA Cup auch der Europa-League-Pokal, den er sich 2019/20 mit dem FC Sevilla holte, die griechische Meisterschaft (2021/22 mit Olympiakos Piräus) und der portugiesische Ligapokal (2023/24 mit SC Braga).

Rony Lopes ist bis zum Saisonende an Farense in Portugal ausgeliehen, danach ist eine Rückkehr zu seinem Stammverein Alanyaspor in die Süper Lig geplant. Er darf sich zudem zweimaliger portugiesischer Nationalspieler nennen.

Shelton galt einst als eines der größten Talente des US-amerikanischen Fußballs und wurde 2015 als zweiter Pick im MLS SuperDraft vom New York City FC ausgewählt - dem Schwesterverein von Manchester City. Zwar bekam er regelmäßig Einsätze in der ersten Mannschaft, brachte es jedoch in drei Spielzeiten nur auf 6 Tore.

2019 verließ er seine Komfortzone USA, um es beim SC Paderborn, der damals auf dem Weg in die Bundesliga war, zu versuchen. In einem Jahr stand der US-Amerikaner jedoch lediglich sechsmal auf dem Rasen, ohne dabei ein Tor zu erzielen. Die logische Schlussfolgerung war ein Wechsel zurück in die USA. Seit 2020 ist er bei Kansas City unter Vertrag.

Als damals 18-Jähriger sammelte Bentivegna seine ersten Erfahrungen als Profifußballer bei Palermo in Italien. 2015 fing es an mit einer Leihe zu seinem Jugendverein Como. Auch in den Jahren darauf wurde er immer wieder kurzfristig abgegeben und wieder zurückgeholt - insgesamt fünfmal in neun Jahren.

Dass eine Legende wie Messi ihn 2015 auf die Liste packte, hat dem Italiener bestimmt reichlich Selbstvertrauen gegeben. Auf dem Spielfeld konnte er es jedoch nie zeigen. Der Linksaußen kam nie auch nur ansatzweise ran, Messis Prognose wahr werden zu lassen. Tatsächlich absolvierte er lediglich sieben Erstligaspiele, dagegen fast 200 in der italienischen Serie C, wo er im Trikot von Pescara auch heute noch aktiv ist.

Der Mittelfeldspieler war zum Zeitpunkt der Publikation der Messi-Liste bereits fester Bestandteil der ersten Mannschaft von LA Galaxy. 2014 erzielte er mit 23 Jahren starke 19 Tore in einer Saison. Zardes fühlte sich in den USA immer am wohlsten. Deswegen verließ er die MLS auch nie in seiner Karriere, wechselte jedoch trotzdem mehrmals innerhalb der Liga. Der 33-Jährige ist seit 2024 bei Austin unter Vertrag.

Anders als die meisten Namen auf der Liste kann Zardes immerhin auf eine recht erfolgreiche Nationalmannschaftskarriere zurückblicken. Zwischen 2015 und 2022 absolvierte er insgesamt 67 Länderspiele für die USA und erzielte 14 Tore. Doch wie der Rest hat auch Gyasi Zardes bei weitem keine Weltklasse-Karriere hingelegt.