Aus der spanischen Politik werden Stimmen laut, die einen möglichen Boykott des Europameisters der WM 2026 fordern. Hintergrund ist eine mögliche Teilnahme Israels an der Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko.
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Patxi Lopez, Sprecher der Sozialistischen Fraktion im spanischen Kongress, ließ verlauten, dass "zum richtigen Zeitpunkt" die Möglichkeit geprüft werde, dass Spanien an der WM-Endrunde nicht teilnimmt, falls auch die israelische Nationalmannschaft mit dabei ist.
Diese Haltung der von den Sozialisten angeführten spanischen Regierung steht im Zusammenhang mit der jüngst wieder aufgeflammten Debatte über Israels Teilnahme an internationalen Sportwettbewerben.
Bei einer Pressekonferenz im spanischen Parlament sprach sich Lopez dafür aus, Israel von internationalen Sportwettbewerben auszuschließen - ähnlich wie es im Fall Russlands nach dem Einmarsch in die Ukraine gehandhabt wurde.
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Die Qualifikation für die WM ist bereits in vollem Gange - auch Israel hat noch Chancen, sich zu qualifizieren. In der Gruppe I liegt man aktuell jedoch nur auf dem dritten Platz, mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Norwegen, und wäre Stand jetzt nicht dabei. Punktgleich ist man mit dem zweitplatzierten Italien, das allerdings auch ein Spiel weniger absolviert hat.
Spanien hat hingegen bislang beide Qualifikationsspiele gewonnen und führt die Gruppe E an.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und Hunderte als Geiseln verschleppt wurden, befindet sich Israel im Krieg mit der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luft- und Bodenoffensiven im Gazastreifen. Der andauernde Konflikt hat seither bereits zehntausende Todesopfer gefordert.
In Spanien ist die Kritik am Vorgehen Israels groß. Unlängst musste die Rad-Rundfahrt Vuelta wegen massiver Proteste von Aktivisten vorzeitig abgebrochen werden.