Bei der WM 2026 im kommenden Sommer in den USA, Mexiko und Kanada wird es ein "Pride Match" geben, in symbolischer Solidarität mit der LGBTQ-Gemeinschaft. Dafür haben die Organisatoren nun die Paarung verkündet, die allerdings mehr als fragwürdig ist.
AFPHomosexualität strafbar - im Iran droht sogar die Todesstrafe
Bei den teilnehmenden Nationen handelt es sich nämlich ausgerechnet um Ägypten und den Iran, die gemeinsam mit Belgien und Neuseeland in Gruppe G um den Einzug in die K.o.-Runde spielen. Die Ansetzung gleich jedoch einem Skandal. Bei beiden Länder steht es um die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft bekanntlich schlecht, der Menschen mit einer nicht-heterosexueller sexueller Orientierung oder nicht-cisgender Geschlechtsidentität angehören. Homosexualität ist dort strafbar, im Iran drohen sogar Peitschenhiebe oder im schlimmsten Fall die Todesstrafe.
Die Partie soll am 26. Juni 2026 in Seattle stattfinden, also während des sogenannten "Pride Month" - dem Monat, in welchem die USA seit den Stonewall-Aufständen 1969 auf die LGBTQ-Rechte aufmerksam machen will. Die WM-Organisatoren sind jedoch fest davon überzeugt, dass das symbolische Zeichen für Integration nicht unter der Ansetzung leidet.
AFPFIFA nicht an den Plänen von Seattle beteiligt
"Fußball besitzt die einzigartige Kraft, Menschen über Grenzen, Kulturen und Glaubensrichtungen hinweg zu vereinen. Es ist uns eine Ehre, ein Pride-Spiel auszurichten und Pride als Teil einer globalen Fußballgemeinschaft zu feiern. Dieses Spiel spiegelt unser kontinuierliches Engagement für Respekt, Würde und Einheit für alle wider", sagte ein Sprecher gegenüber des Portals Outsports. Das Spiel sei angesetzt worden, "um Pride-Veranstaltungen in Seattle und im ganzen Land zu feiern und zu fördern, und es wurde lange im Voraus geplant".
Eine Verlegung des Termins wäre derweil ein schwieriges Unterfangen gewesen. Das Gruppenspiel zwischen den USA und Australien am 19. Juni steht bereits im Zeichen des Juneteenth-Feiertags zu Ehren der Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung aus der Sklaverei – an den anderen Partien der Gruppenphase in Seattle sind mit Ägypten und Katar ebenfalls Länder beteiligt, die menschenrechtlich als schwierig gelten. Das Duell zwischen Belgien und Neuseeland wird hingegen in Vancouver ausgetragen.
Übrigens: Die Pläne der Stadt im Bundesstaat Washington wurden ohne Beteiligung der FIFA festgelegt.
Alle Gruppen der WM 2026 im Überblick
- Gruppe A
Mexiko Südafrika Südkorea Gewinner Play-Off D - Gruppe B
Kanada Gewinner Play-Off A Katar Schweiz - Gruppe C
Brasilien Marokko Haiti Schottland - Gruppe D
USA Paraguay Australien Gewinner Play-Off C - Gruppe E
Deutschland Curacao Elfenbeinküste Ecuador - Gruppe F
Niederlande Japan Gewinner Play-Off B Tunesien - Gruppe G
Belgien Ägypten Iran Neuseeland - Gruppe H
Spanien Kap Verde Saudi-Arabien Uruguay - Gruppe I
Frankreich Senegal Gewinner Play-Off 2 Norwegen - Gruppe J
Argentinien Algerien Österreich Jordanien - Gruppe K
Portugal Gewinner Play-Off 1 Usbekistan Kolumbien - Gruppe L
England Kroatien Ghana Panama

