Frankreichs Ex-Nationalspieler Patrice Evra hat Superstar Kylian Mbappé und den Umgang mit ihm in seinen Klubs und bei Les Bleus kritisiert. Für den einstigen Kapitän der Équipe tricolore ist klar: Mbappé hätte 2023 nicht Nachfolger von Hugo Lloris als Spielführer des Vize-Weltmeisters werden dürfen.
Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
In der Show Rothen s'enflamme bei RMC Sport sagte Evra über die Verantwortung, die auf dem Ex-Stürmer von Paris Saint-Germain ruht: "Es geht nicht um Deschamps, ganz Frankreich hat Mbappé zu viel gegeben. Sie haben ihm die Schlüssel zu PSG gegeben, sie haben ihm die Schlüssel zur französischen Nationalmannschaft gegeben. Dabei vergessen sie, dass er noch immer ein junger Spieler ist."
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Mbappé, in diesem Sommer ablösefrei zu Real Madrid gewechselt, wird in Frankreich zunehmend kritisch gesehen. Dass Nationaltrainer Didier Deschamps den 25-Jährigen nach der WM in Katar zum neuen Kapitän machte, kam durchaus überraschend. Auch der in dieser Woche zurückgetretene Antoine Griezmann war damals in der Verlosung.
"Natürlich hätte ich Griezmann die Armbinde gegeben, ohne zu zögern!", so Evra. Er bekräftigte: "Ich hätte sie nie Mbappé gegeben. Sie geben dem Kerl alles! Wie soll er sich dann noch motivieren? Wenn man dir alles gibt, hast du dann Lust, dich anzustrengen?" Griezmann habe die Nationalmannschaft "aus tiefstem Herzen geliebt", so der ehemalige Champions-League-Sieger weiter.
ImagoWIE GEHT ES WEITER?
Frankreich trifft in dieser Länderspielpause in zwei Partien der Nations League auf Israel und Belgien. Mbappé ist allerdings nicht dabei. Deschamps berief den zuletzt angeschlagenen Torjäger nicht in seinen Kader - um dann zu erleben, wie Mbappé am Samstagabend beim 2:0 Reals gegen Villarreal in LaLiga in der Startformation stand und 70 Minuten absolvierte. Eine Entwicklung, die den französischen Coach laut L'Équipeirritiert haben soll.
Zur Nichtberücksichtigung Mbappés meinte Evra: "Wenn du ihn einlädst und er sich verletzt, ist das der beste Weg, deine Beziehung zu (Reals Präsident Florentino) Pérez zu zerstören. Real ist nicht PSG, du kannst dieses Risiko nicht eingehen. Aber Sie sind es, die diese Legende um Mbappé geschaffen haben."

