Neuzugang Sebastien Haller sollte dem BVB in der kommenden Saison vor allem eines bescheren: Tore. Doch noch bevor er richtig loslegen konnte, droht ihm nun eine lange Pause. Borussia Dortmund ist plötzlich ungeahnten Problemen ausgesetzt.
31 Millionen Euro legte der BVB für Haller auf den Tisch und erhöhte seine Ausgaben in diesem Sommer damit auf beinahe 90 Millionen Euro - bei Einnahmen von knapp über 60 Millionen Euro.
Eine Bestätigung der neuen Philosophie unter Sportdirektor Sebastian Kehl, der mit seiner Transferoffensive einen ernstzunehmenden Angriff auf die Regentschaft des FC Bayern (zehn Meistertitel in Folge) starten will. Allerdings muss dieser Angriff wohl einige Zeit ohne Haller stattfinden.
Den Ivorer, der nach drei Jahren über die Stationen West Ham United und Ajax Amsterdam gerade erst in die Bundesliga zurückgekehrt ist, ereilte am Montag eine Horror-Diagnose: ein Tumor im Hoden.
Beim morgendlichen Training hatte er noch über Unwohlsein geklagt und fiel krankheitsbedingt, wie es der BVB vorerst vermeldete, für das Testspiel gegen den FC Valencia (1:3) aus. Kurz nach der Partie dann der Schock. Haller reiste umgehend aus dem Trainingslager in Bad Ragaz in seine neue Heimat im Ruhrgebiet ab und wird sich in den kommenden Tagen in einem spezialisierten medizinischen Zentrum weiteren Untersuchungen unterziehen.
"Wir sind natürlich alle im Schockzustand", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem SID: "Unsere Gedanken sind bei Sebastien und seiner Familie. Das Wichtigste ist jetzt, dass er er wieder gesund wird."
Kehl versprach in einer Pressemitteilung kurz zuvor die "bestmögliche Behandlung" für Haller, für den Fußball erstmal zur Nebensache werden dürfte. Er selbst zeigte sich am Dienstag zwar zuversichtlich.
Klar ist aber: Ihn erwarten schwere Wochen - vielleicht sogar Monate. Sollte sich der Tumor, der auch gutartig sein könnte, als Krebs herausstellen, könnte dies sogar eine Chemotherapie zur Folge haben.





