Der Handelfmeter, den Harry Kane beim 4:1-Auswärtssieg des FC Bayern München bei der TSG Hoffenheim souverän verwandelte, sorgt beim TV-Experten Dietmar Hamann für Fassungslosigkeit.
Getty Images Sport"Schlichtweg falsch und nicht im Sinne des Fußballs": Elfmeter für den FC Bayern München sorgt für ordentlich Zündstoff
WAS IST PASSIERT?
Nach Abpfiff konnte Hamann bei Sky seine Wut über die Entscheidung von Schiedsrichter Robert Hartmann nicht mehr verbergen: "Wenn ich höre: 'Die Regel gibt das her.' Dann müssen wir die Regel ändern. Es ist genug. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun!"
Der Experte fügte an: "Das ist schlichtweg falsch und nicht im Sinne des Fußballs."
Getty Images SportWAS IST DER HINTERGRUND?
Kurz nach Wiederanpfiff setzte FCB-Rechtsverteidiger Sacha Boey zu einem Distanzschuss an, der jedoch von Albian Hajdari geblockt wurde. Der Hoffenheimer bekam den Ball zunächst ans Bein, von dem die Kugel an seine Hand prallte. "So einen Elfmeter kann ich nicht geben. Der Ball geht fünf Meter über das Tor. Ja, wo soll er denn mit dem Arm hin? Das ist eine natürliche Armbewegung", begründete Hamann sein Unverständnis über den Elfmeterpfiff.
Hoffenheims Coach Christian Ilzer hatte parallel bei DAZN ähnliche Töne angeschlagen. Für den TSG-Trainer war der Elfmeter "überhaupt nicht rechtfertigbar". Verzweifelt schoss er gegen die deutschen Unparteiischen: "Die Schiedsrichter können sich zurechtlegen, was sie wollen. Das machen sie inzwischen auch."
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
Schiedsrichter Robert Hartmann konnte die Aufregung um seine Entscheidung nicht nachempfinden und begründete, dass der Strafstoß "regeltechnisch gegeben werden muss". Zudem hatte er "freie Sicht" und war sich "100 Prozent sicher", sodass er sich die Szene auch nicht noch einmal über einen möglichen Videobeweis ansehen musste. Außerdem hatte er vom Videoassistenten die Bestätigung für seinen Pfiff erhalten.
Ausführlich erläuterte der Referee die Szene: "Die Hand ist fast 90 Grad vom Körper weg unter Spannung. Die Hand ist auch vorher schon abgespreizt beim Torschuss, dadurch wird der Ball geblockt." Die Kritik von Hamann, dass der Ball vom eigenen Körper aus kurzer Distanz abgefälscht wurde, konnte der 46-Jährige nicht nachvollziehen. Das sei unerheblich, denn es passiere "eben nur dadurch, dass die Hand vorher schon abgespreizt worden war. Da spielt das Abfälschen vorher keine Rolle."
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Nachdem Harry Kane den umstrittenen Elfer sicher zur 2:0-Führung verwandelt hatte, erhielten die Bayern nach Überprüfung des VAR noch einen weiteren Strafstoß, den der Torjäger erneut traf. Es war der dritte Treffer des Torjägers bei der Partie in Sinsheim.
Nach jeweils einem weiteren Treffer für die TSG durch Vladimir Coufal und durch Serge Gnabry für den FCB gewann der Rekordmeister letztendlich deutlich mit 4:1, sodass der Handelfmeter nicht weiter ins Gewicht fiel, wie Hamann eingestand: "Da haben die Bayern Glück gehabt, auch wenn sie es am Ende souverän runterspielen."
Mit dem deutlichen Erfolg bleiben die Münchner nach vier Spieltagen in der Bundesliga ohne Punktverlust und grüßen weiter von der Tabellenspitze. Hoffenheim verweilt mit zwei Siegen und zwei Niederlagen im Mittelfeld der Tabelle.



