Torhüter Conor Tracey von Auckland City, dem Gegner des FC Bayern München im ersten Gruppenspiel der Klub-WM, hat wie viele andere seiner Teamkollegen unbezahlten Urlaub für die Turnier-Premiere in den USA nehmen müssen. Klub und Spieler sind einem finanziellen Risiko ausgesetzt.
GettyRote Zahlen, unbezahlter Urlaub und Sorgen bei den Spielern: Wie ein Gegner des FC Bayern München unter der Klub-WM leidet
WAS WURDE GESAGT?
"Ich muss immer eine Kombination aus Jahresurlaub und unbezahltem Urlaub nehmen", erklärte Tracey vor der Partie am Sonntag (18 Uhr) und ergänzte: "Ich werde ein bisschen unter der Miete und den Rechnungen leiden, aber gegen Bayern, Benfica und Boca zu spielen - das ist es zu 100 Prozent wert."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Bei Auckland City handelt es sich um den einzigen Amateurverein unter den 32 Teilnehmern, der den Lebensunterhalt seiner Spieler nicht finanzieren kann. Alle gehen einem anderen Hauptberuf nach. Mit 3,6 Millionen Dollar erhält der kleine Klub aus Neuseeland nur gut ein Zehntel der Antrittsprämie, die der FCB kassiert. Davon fließt ein Großteil an den Nationalverband, der das Geld an die Teams der heimischen Liga verteilt. Abzüglich der Reisekosten könnte Auckland sogar rote Zahlen schreiben.
Ein finanzielles Minus wäre nur zu verhindern, sollte den Neuseeländern in der Gruppenphase eine Überraschung gelingen. Pro Sieg winken nämlich zwei Millionen Dollar, pro Remis eine Million. Eine Sensation erscheint angesichts der Umstände aber undenkbar zu sein. Auckland ist ungefähr mit einem deutschen Regionalligisten zu vergleichen.
Schon im Jahr 2014 hatte der Erfolg den Verein in die Bredouille gebracht, als Auckland im alten Format der Klub-WM überraschend ins Halbfinale eingezogen war. Die Hobby-Kicker mussten anschließend reihenweise bei ihren Arbeitgebern um Verlängerung ihres teils unbezahlten Urlaubs bitten.
gettyWAS WURDE NOCH GESAGT?
"Wir sind nicht dumm", sagte Keeper Tracey bezüglich der Chancen seines Teams in diesem Jahr: "Wir wissen, womit wir es zu tun haben. Es sind fantastische Mannschaften, aber solange wir auf und neben dem Platz hart arbeiten und alles richtig machen, ist das alles, was wird von jedem verlangen können."
WIE GEHT ES WEITER?
Nach dem Spiel gegen die Bayern geht es für Auckland am kommenden Freitag gegen Benfica Lissabon. Am 24. Juni kommt es zum Duell mit den Boca Juniors.

