Mbappé, der aus Bondy im Speckgürtel der französischen Hauptstadt stammt, hat in den letzten Monaten keinen Hehl daraus gemacht, dass es sein großer Traum ist, bei den Spielen in seiner Heimat für Frankreich an den Start zu gehen.
Eine Teilnahme des 25-Jährigen ist eine realistische Möglichkeit. So berichtete zum Beispiel L'Équipe Anfang Januar, Mbappé sei neben Antoine Griezmann (Atlético Madrid) und Raphaël Varane (Manchester United) einer von drei Ü23-Spielern, die in den Kader von Trainer Thierry Henry berufen werden sollen. Dazu gibt es sogar Gerüchte, Mbappé sei ein Kandidat für das Tragen der französischen Flagge während der Eröffnungszeremonie.
Allerdings sei man bei Real von diesen Plänen wenig begeistert und dies aus mehreren Gründen: Zum Beispiel sind die Olympischen Spiele kein offizieller FIFA-Wettbewerb. Dies bedeutet, dass keine Abstellungspflicht herrscht und dass der Weltverband keine Kompensation zahlt für den Fall, dass sich ein Spieler während des Turniers verletzt. Bei Real hat man damit bereits schlechte Erfahrungen gesammelt, als sich Mittelfeldspieler Dani Ceballos 2021 in Tokio eine schwere Knöchelblessur zuzog und lange ausfiel.
Dazu kommt die Terminproblematik. Mbappé wird als Kapitän der A-Nationalmannschaft vom 14. Juni bis 14. Juli an der Europameisterschaft in Deutschland teilnehmen. Die Olympischen Spiele beginnen nur zehn Tage später und laufen bis zum 9. August. In jene Zeit fällt Real Madrids Vorbereitungstour durch die USA. Mit diesen Tourneen verdienten die Königlichen in den vergangenen beiden Jahren 12 und 15 Millionen Euro. Mbappé soll in diesem Jahr als neues Aushängeschild der Mannschaft unbedingt dabei sein, um noch deutlich höhere Einnahmen zu erzielen.