Premier League will wohl Interviews während des Spiels einführen - Topklubs leisten jedoch Widerstand

Im Rahmen seiner innovativen Berichterstattung führte Sky am Spielfeldrand ein Interview mit dem Mittelfeldspieler Marcus Tavernier von Bournemouth. Tavernier wurde in der 76. Minute ausgetauscht und teilte seine Gedanken kurz nach seiner Auswechslung mit.

Das Interview ermöglichte es den TV-Zuschauern, die Emotionen des Spielers und seine Analyse der Partie praktisch in Echtzeit mitzuerleben.

Die Premier League spricht sich mit allen 20 Vereinen ab, um herauszufinden, wie es um das Interesse und die Unterstützung für die neue Idee steht. Während einige Vereine von der Idee begeistert sind, vor allem die Vereine der unteren Tabellenhälfte, die darin eine Möglichkeit sehen, die Bekanntheit zu steigern, sind nicht alle Teams mit an Bord. Die Spitzenvereine haben Berichten zufolge Bedenken geäußert, weil sie glauben, dass die potenziellen Nachteile die Vorteile überwiegen.

Zu den Hauptbedenken gehören die Sicherheit der Spieler, die Gefahr, unabsichtlich für eine Ablenkung zu sorgen und das Timing der Interviews in den entscheidenden Momenten des Spiels. Sie befürchten vor allem, dass die Spieler unbeabsichtigt sensible taktische Informationen preisgeben oder etwas sagen könnten, was die Spannungen auf oder neben dem Spielfeld eskalieren lassen könnte.

Trotz der Bedenken bleibt die Premier League optimistisch, was die Vorteile dieser Initiative angeht. Die Verantwortlichen der Liga sind der Meinung, dass Interview während des Spiels das Zuschauererlebnis verbessern könnten, indem sie Einblicke in Echtzeit geben, die bisher nicht verfügbar waren.

Die Denkfabrik will sich dabei an den Interviews in der Boxengasse des Motorsports orientieren, die während des Rennens unmittelbares Feedback von Fahrern und Teams liefern. Dieses Format soll die Übertragungen dynamischer und fesselnder machen, und die Premier League sieht eine ähnliche Chance für den Fußball.