Noten des FC Bayern gegen RB Leipzig: Kane und Olise überragend - und dennoch gibt es einen heimlichen Matchwinner

Zum Auftakt der bereits 20. Bundesliga-Saison seiner Karriere erlebte der Kapitän einen überraschend ruhigen Abend. Wirklich auszeichnen durfte sich Neuer nicht. Einmal stark gegen Raum zur Stelle. Note: 3. 

Erneut sehr offensiv unterwegs. Der Österreicher hatte auch die erste Chance des Spiels, als er an Gulacsi scheiterte (11.). Defensiv hatte er alles im Griff. Note: 2,5.

War wie schon in der Vorbereitung und im Supercup teils am gegnerischen Strafraum anzutreffen, weil er Gegenspieler Diamonde auf Schritt und Tritt folgte, der in der Halbzeit wohl auch deshalb ausgewechselt wurde. Im Glück, dass sein haarsträubender Fehlpass im eigenen Sechzehner nicht zum 1:3 führte (61.). Note: 2,5. 

Mit einem unfassbar wichtigen Tackling gegen Schlager in Minute 18, der ansonsten einen brandgefährlichen Konter eingeleitet hätte. Ansonsten kümmerte sich Tah um Openda, der an der Körperlichkeit des Nationalspielers ordentlich zu knabbern hatte und deshalb kaum am Spiel teilnehmen durfte - zur Pause blieb er in der Kabine. In den ersten 45 Minuten gleich siebenmal als Balldieb erfolgreich. Beinahe ein kleiner Wermutstropfen: Tah verstolperte den Ball vor dem nicht gegebenen 1:4 unglücklich. Note: 2.

Sicherte meist hinten ab, wagte aber auch den ein oder anderen Ausflug nach vorne. Kurz vor Olises Führungstor hatte er am gegnerischen Strafraum seine Füße entscheidend im Spiel. Zudem ließ er Leipzigs dribbelstarken Neuzugang Bakayoko nur selten passieren. Note: 2,5. 

Ließ sich im Spielaufbau zwischen die beiden Innenverteidiger fallen und verteilte die Bälle in bester Quarterback-Manier. Nicht weniger als überragend: In der ersten Hälfte brachte er 56 seiner 57 Pässe an den Mann. Note: 1,5. 

Musste nach einem unglücklichen Zweikampf mit Leipzigs Diomande im eigenen Strafraum behandelt werden, nach ein paar Minuten ging es aber weiter für ihn (6.). Mit deutlich weniger Läufen in die Tiefe als noch gegen den VfB, dafür enorm zweikampfsstark und als Balldieb (5) auffällig. Note: 2.

In der Anfangsphase nicht ganz so gut ins Spiel eingebunden - an ihm klebten aber auch stets zwei oder drei Leipziger. Dann aber mit dem Treffer zur verdienten Führung (27.) nach einem satten Schuss von 112 km/h, woraufhin er deutlich öfters durch kam und auch das 3:0 erzielte (42.). Auch nach der Pause ein absoluter Aktivposten. Note: 1. 

Im Gegenpressing an vordester Front. Ohnehin sehr umtriebig, Gnabry rotierte auch mal auf den rechten Flügel oder positionierte sich neben Kane. Vor dem 1:0 mit einer tollen Bewegung, die mächtig Raum öffnete. Beim 2:0 setzte er noch einen obendrauf, als er Diaz per Hacke bediente. Vor dem 3:0 spazierte er an mehreren Leipzigern vorbei und sicherte sich den nächsten Assist. Auch am 4:0 entscheidend die Finger im Spiel. Die Latte verhinderte, dass er selbst auf der Anzeigetafel auftauchte (40.). Der heimliche und nach den EIndrücken aus der Vorbereitung sehr überraschende Matchwinner! Note: 1.  

Fand zunächst überhaupt nicht statt, ehe er eiskalt zum 2:0 traf (32.). Dennoch der unauffälligste einer hervorragend aufgelegten Bayern-Offensive in der ersten Hälfte. Ihm fehlte es zwischenzeitlich ein wenig an Abstimmung im Zusammenspiel mit seinen Teamkollegen, auch wenn seine individuelle Klasse immer mehr zum Vorschein kommt. So auch bei seinem zweiten Assist für Kane mit der Hacke. Note: 2. 

Sein Chipball auf Laimer vor dessen Großchance war ein Augenschmaus, die Volleyabnahme in der 25. Minute hätte ein Tor verdient gehabt. Kane ließ sich ansonsten wie gewohnt tief fallen, um das Spiel mitzugestalten und brillierte als Raumöffner - darunter litt zwar seine Strafraum-Präsenz hin und wieder, was seine ebenso starken Teamkollegen jedoch auffingen. Sein mannschaftsdienlicher Auftritt war ein weiterer Beweis dafür, dass Kane viel mehr als nur Torjäger ist. Nach dem Seitenwechsel dann aber doch noch erfolgreich, als er sich mal eben einen lupenreinen Hattrick aus dem Ärmel schüttelte. Weltklasse! Note: 1. 

Min-Jae Kim (ab 68.): Kam im Zuge eines Vierer-Wechsels für Tah in Spiel. Wurde kurz darauf seinem Spitznamen "Monster" gerecht, als er weit aus der eigenen Hälfte wie von der Tarantel gestochen über den halben Platz lief und Kane bediente. Note: 2,5. 

Sacha Boey (ab 68.): Ersetzte Laimer und hatte seine Seite ebenfalls im Griff. Er blieb ohne nennenswerte Aktion. Note: 3,5. 

Aleksandar Pavlovic (ab 68.): Wurde für Goretzka eingewechselt und hatte gegen gebrochene Leipziger nicht mehr wirklich etwas zu tun. Note: 3,5. 

Lennart Karl (ab 68.): Schickte den überragenden Gnabry in den vorzeitigen Feierabend und hatte sogar zwei Chancen auf einen Treffer, Gulacsi hatte aber jeweils etwas dagegen. Note: 2,5. 

Jonah Kusi-Asare (ab 86.): Durfte spät auch nochmal Bundesliga-Luft schnuppern und bescherte Kane den verdienten Extra-Applaus. Keine Bewertung.