Sportvorstand Max Eberl hat einen Rücktritt von seinem Amt beim FC Bayern München bei einer Pressekonferenz ausgeschlossen. Außerdem äußerte er sich zum Auftritt von Ehrenpräsident Uli Hoeneß im "Doppelpass".
Getty Images"Das ist das, wofür ich jeden Tag aufstehe": Max Eberl bekennt sich zum FC Bayern München und reagiert auf Uli Hoeneß
WAS WURDE GESAGT?
"Mein Herz ist hier. Ich habe never ever dran gedacht, hier hinzuschmeißen. Denn dafür habe ich viel zu viel noch vor. Ich möchte nicht bei Bayern arbeiten, ich möchte mit Bayern erfolgreich sein. Das ist das, wofür ich jeden Tag aufstehe, das ist das, wofür ich jeden Tag kämpfe, wofür ich brenne", sagte Eberl und betonte, dass jeder seine Gefühle interpretieren könne, "wie er will. Wie ich ganz persönlich bin, bleibt bei mir."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
In den vergangenen Wochen hatte es Gerüchte gegeben, wonach sich der Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters Sorgen machen würde, dass Eberl nach dem turbulenten Transferfenster von seinem Amt zurücktreten könnte. Die Bayern waren bei zahlreichen Spielern abgeblitzt, ehe Eberl kurz vor Ende der Wechselperiode nur noch ein Leihgeschäft erlaubt wurde. Letztlich fiel die Wahl auf Nicolas Jackson vom FC Chelsea, der am Freitag offiziell vorgestellt wurde.
Angesprochen auf die Strapazen der vergangenen Woche hatte Hoeneß mit diversen Aussagen zu Eberl für Aufruhr gesorgt und bezeichnete den 51-Jährigen unter anderem als "empfindlich". Tags darauf betonte der FCB-Patron, dass er dem Sportvorstand nur helfen wolle und er selbst der "größte Verteidiger" Eberls sei.
GettyWAS WURDE NOCH GESAGT?
"Ich würde gerne ein Geheimnis offenbaren, das kein Geheimnis ist. Bei Vinnie, Christoph und mir sind Themen, wenn sie um uns herum sind, wenn sie irgendwann ausgelutscht sind, dann haben wir eine Aussage: Und jetzt Fußball", sagte Eberl bezüglich der Hoeneß-Thematik zunächst ausweichend und ergänzte: "Wir haben eine Transferperiode hinter uns gebracht, in der wir viele Dinge umgesetzt haben, unter den Vorgaben, die wir hatten. Wie wir uns das vorgestellt haben." Schließlich habe er die Vorgaben durch die Verkleinerung des Kaders, der Reduzierung der Gehälter und einem Transferplus erfüllt. "Wir haben Qualität gefunden. Wir haben Platz für Talente geschaffen. Das ist das, was am langen Ende für mich zählt."
Auf erneute Nachfrage wurde Eberl aber doch noch etwas persönlicher. "Also für mich als Mensch: Das bleibt bei mir, das bin ich. Ich bin hier, weil ich einen guten Job machen will", sagte er und betonte, dass seine bisherige Zeit in München "definitiv keine einfache Situation" gewesen sei.
Dann ging Eberl auch noch darauf ein, ob er denn wirklich "empfindlich" sei. "Wir reden ja von empfindlich. Da muss man erstmal das Wort definieren. Es heißt empfinden, heißt fühlen. Es heißt, für etwas bereit sein, für etwas zu kämpfen. Wenn du nicht fühlst, wenn du nur einen Job machst … wenn man das will, dann ist das sehr kalt", erklärte er.
Die Gesellschaft sei "sehr kalt, sehr rücksichtslos", ergänzte Eberl: "Menschen, die in der großen Welt etwas entscheiden, sind Menschen, die sehr rücksichtslos sind. Und für mich geht es darum zu fühlen. Denn das was ich tue mit Leidenschaft tue. Dafür brenne ich."

