"Natürlich gute Chancen": Rudi Völler spricht sich für Marc-Andre ter Stegen als Nummer eins bei der WM aus

Im Zuge der Diskussion über eine mögliche DFB-Rückkehr von Manuel Neuer in den vergangenen Wochen sprach sich Völler für Marc-Andre ter Stegen aus. "So ein Torhüter", erklärte der 65-Jährige in der Sendung "Sky90", "hat es eigentlich verdient, letztendlich auch eine WM zu spielen. Obwohl es Oliver Baumann gerade gut macht". 

Ter Stegen fällt jedoch mindestens bis zum Jahresende wegen einer Rückenverletzung aus und spielte auch schon vor seiner selbstveranlassten Operation keine Rolle mehr beim FC Barcelona. Trainer Hansi Flick hatte den ehemaligen Gladbacher gar zur Nummer drei im internen Torhüter-Ranking degradiert. Neuer Stammkeeper wurde Neuzugang Joan Garcia.

Deshalb machte Völler auch deutlich, dass ter Stegen nach seiner Rückkehr für ein Ticket zur WM in den USA, Kanada und Mexiko auch regelmäßig zwischen den Pfosten stehen müsse. "Wenn er das schafft, hat er natürlich gute Chancen", sagte er. Das stellte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann klar.

Bereits im Sommer hatten sich hartnäckige Gerüchte gehalten, wonach ter Stegen die Katalanen aufgrund der Entwicklungen im Barca-Tor verlassen könnte. Nach Informationen der Sport könnte das Thema im Winter wieder heiß werden. Newcastle United, Tottenham Hotspur, Manchester United und die AS Monaco hätten zuletzt ihr Interesse am Schlussmann hinterlegt. 

Barca-Sportdirektor Deco, der vor Saisonstart als einer von vielen im Verein auf einen Wechsel gedrängt haben soll, wies zuletzt überraschend etwaige Gerüchte zurück. Es gibt keine Pläne zum Verkauf von Marc", sagte er der Mundo Deportivo und betonte, das der 33-Jährige aktuell "sehr sicher" spielen würde, wäre dieser nicht verletzt. Garcia fehlt der Blaugrana aufgrund einer Meniskusverletzung nämlich noch wochenlang. Als Vertreter fungiert Wojciech Szczesny.

Im Zuge des Trubels in Barcelona und der langen Zwangspause von ter Stegen wurden deshalb auch wieder die Stimmen nach einem Neuer-Comeback lauter, der nach der Heim-EM im vergangenen Jahr eigentlich seinen Rücktritt erklärt hatte. "Ich weiß, das Thema ist interessant", räumte Völler ein.

Für Neuer selbst ist das DFB-Team momentan jedoch kein Thema. "Fakt ist, dass ich mich ja dafür entschieden habe, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen", sagte der Kapitän des FC Bayern München vor wenigen Wochen. Auf die Nachrage, ob seine Entscheidung in Stein gemeißelt sei, erwiderte er unmissverständlich: "Ja."

Nagelsmann hat sich in ter Stegens Abwesenheit inzwischen auf Baumann (TSG Hoffenheim) als Nummer eins festgelegt. Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Finn Dahmen (FC Augsburg) sind auch in der kommenden Länderspielpause dessen Vertreter. Zudem drängt U21-Nationalspieler Noah Atubolu vom SC Freiburg auf einen Kaderplatz.