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"Nächstes Mal bring ich eine Peitsche mit": Napoli-Trainer Conte kündigt nach Champions-League-Desaster Maßnahmen an

Antonio Conte, Trainer der SSC Neapel, hat nach der peinlichen 2:6-Auswärtsniederlage in der Champions League bei der PSV Eindhoven deutliche Worte gefunden. Er kritisierte die Transferpolitik seines Klubs - und versprach gleichzeitig mehr Druck von der Seitenlinie auf seine Mannschaft, die sich, genau wie der Coach, in der zweiten Halbzeit ergeben hatte. 

  • WAS IST PASSIERT?

    In der ersten halben Stunde spielte Napoli noch gut und organisiert und ging durch einen Kopfball von Scott McTominay in Führung. Doch innerhalb weniger Minuten ging es dann vor der Pause schief: Alessandro Buongiorno beförderte eine Flanke von Ivan Perisic zum Ausgleich ins eigene Tor - ein Wirkungstreffer. Ismael Saibari erzielte schnell das 2:1 und drehte das Spiel damit innerhalb von nur sieben Minuten. 

    Dennis Man erhöhte kurz nach Wiederanpfiff auf 3:1 - und dann sah Lorenzo Lucca nach rund einer Stunde die Rote Karte, weil der dem Schiedsrichter den Vogel gezeigt hatte. In Überzahl zog die PSV unaufhaltsam davon und ließ Napoli ratlos zurück.

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  • Napoli Conte sconfitta 2-1GOAL

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Zum ersten Mal seit knapp 28 Jahren, seit einem 3:6 gegen Sampdoria im Dezember 1997, hat Napoli wieder sechs Gegentore kassiert. Für Conte ist es eine Premiere: Er musste mit einer von ihm trainierten Mannschaft noch nie sechs Gegentreffer in einem Spiel schlucken. 

  • SSC Napoli v Genoa CFC - Serie AGetty Images Sport

    WAS WURDE GESAGT?

    Entsprechend sauer und bedient war der Coach nach dem Schlusspfiff: "Wir sind enttäuscht, aber wenn sowas passiert, dann ist das nie Zufall", sagte er. Der 55-jährige Trainer erklärte unmissverständlich, was seiner Meinung nach die Ursache des Napoli-Problems ist: ein chaotischer Sommer mit vielen Transfers, der die Meister-Mannschaft instabil gemacht hat, da gleich neun neue Spieler hinzukamen.

    "Letztes Jahr haben wir die Meisterschaft gewonnen, weil die Spieler bis an ihre Grenzen gegangen sind. Wir waren in jeder Hinsicht ein eingeschworenes Team", sagte er. "Meiner Meinung nach sind neun neue Spieler zu viel. Dieses Jahr wird ein schwieriges Jahr, aber wir dürfen nicht verzweifeln", ergänzte er.

    Er gab zu, dass er an der Seitenlinie in der zweiten Hälfte weniger engagiert als sonst war, versprach aber, dass sich das ändern wird. "Resigniert? Ich habe mich nicht gefreut, denn das war während des Spiels schwierig. Ich war definitiv weniger aggressiv. Nächstes Mal bringe ich eine Peitsche mit und laufe wie ein Tigerbändiger herum", sagte er. 

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  • EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Contes Champions-League-Bilanz bleibt durch die Niederlage weiterhin enttäuschend: In seiner gesamten Trainerkarriere hat er in der Königsklasse nur 16 Siege erzielt, dazu kommen 14 Unentschieden und 15 Niederlagen, was einem Durchschnitt von nur 1,38 Punkten pro Spiel entspricht. Der Italiener hat nur einmal das Viertelfinale erreicht, mit Juventus in der Saison 2012/13. Seitdem gab es oft ein frühes Aus für seine Teams: in der Gruppenphase mit Juventus Turin 2013/14, im Achtelfinale mit Chelsea 2017/18, in der Gruppenphase mit Inter Mailand 2020/21 und im Achtelfinale mit Tottenham 2022/23.

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