Nächster Verletzungsschock? Verteidiger des BVB verletzt sich bei Testspiel gegen Juventus Turin vermutlich schwer

Der Innenverteidiger ging in der 44. Minute ohne gegnerische Einwirkung zu Boden. Er hielt sich die Hände vors Gesicht und wurde dabei an der Wade behandelt. Einige Sekunden später verließ er den Platz in Begleitung von Betreuern, aber immerhin eigenständig. Eine Diagnose stand zunächst aus. Kovac gab anschließend in der Mixed Zone zumindest ein kleines Update: "Niki hat ein bisschen seine Wade gespürt. Wir hoffen, dass nicht allzu viel passiert ist."

Süle war erst in der 19. Minute für Mats Hummels eingewechselt worden und hatte dessen rechten Part in der Dreierkette sowie die Kapitänsbinde übernommen. Für Hummels war es gleichzeitig der Abschied von der Fußballbühne, er hat seine Karriere beendet. 

Bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen, wäre es die nächste schwere Verletzung in Süles Karriere. In der vergangenen Saison fehlte er dem BVB bereits zwei Monate wegen eines Syndesmoserisses, zudem riss er sich schon zweimal das Kreuzband. 

Die Verletzung von Süle kommt für Borussia Dortmund zur Unzeit. Denn zum Start der neuen Spielzeit muss Niko Kovac im Abwehrzentrum wohl auch auf Emre Can, der aufgrund von hartnäckigen Adduktorenproblemen zuletzt nicht voll mit der Mannschaft trainieren konnte, und den weiterhin verletzten Nico Schlotterbeck verzichten. Dessen Rückkehr ist frühestens im September zu erwarten.

Somit bleibt Kovac für seine präferierte Dreierkette mit Waldemar Anton nur noch ein erfahrener Innenverteidiger. Abwehr-Talent Filippo Mane hat - auch aufgrund von einigen Verletzungen - noch keinen Einsatz für die Profis vorzuweisen, wurde nach einer starken Vorbereitung gegen Juve aber immerhin spät eingewechselt. Nach Süles Auswechslung rotierte Julian Ryerson von der rechten Schiene auf dessen Position. Links neben Anton agierte - wie schon teilweise in der Vorsaison - der eigentliche Linksverteidiger Ramy Bensebaini und machte seine Sache gut. 

Gut möglich also, dass Kovac im DFB-Pokal in der 1. Runde bei RW Essen und zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC St. Pauli auf eine Viererkette setzt. Andernfalls müsste wohl Ryerson erneut im Zentrum aushelfen - oder es schlägt endlich die Stunde von Mane. 

Ebenfalls bitter: Süle geht in sein letztes Vertragsjahr in Dortmund, eine Verlängerung seines Kontrakts war dem Vernehmen nach bislang ohnehin nicht geplant. Der ehemalige Spieler des FC Bayern München ist mit einem kolportierten Jahresgehalt in Höhe von 14 Millionen Euro Top-Verdiener des BVB. Eine gute Saison könnte die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl womöglich umstimmen. Eine schwerwiegende Verletzung würde die Chancen darauf drastisch verschlechtern.