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Mit Real Madrid gewann er zweimal die Champions League: Multimillionär ist heute Fischer – und hat mächtig Ärger mit der Justiz

Fischernetz statt Fußballschuhe: Der langjährige portugiesische Nationalspieler Fabio Coentrao geht nach seinem Karriereende beruflich einen ungewöhnlichen Weg und fährt mittlerweile zur See.

"Das Leben auf dem Meer ist keine Schande, wie viele Leute denken. Es ist ein Job wie jeder andere. Und nicht nur das. Das Meer ist wunderschön und wir brauchen es, es muss Menschen geben, die hier arbeiten und der Beruf muss wie jeder andere respektiert werden", sagte Coentrao einst dem portugiesischen TV-Sender Empower Brand Channel.

  • Fabio Coentrao spielte gemeinsam mit Cristiano Ronaldo bei Real Madrid

    Der Digitalkanal bezeichnete den Ex-Fußballer dabei als "das Gesicht einer neuen Generation von Unternehmern, die an die Fischerei als eine zukunftsträchtige Tätigkeit in der maritimen Wirtschaft glauben".

    Coentrao war einst auch eines der Gesichter einer äußerst talentierten portugiesischen Fußballergeneration. Er stammte aus der Jugend Benficas und stand von 2011 bis 2018 bei Real Madrid unter Vertrag. In dieser Zeit gewann er an der Seite seines Landsmanns Cristiano Ronaldo unter anderem je zweimal die spanische Meisterschaft und die Champions League.

    2010 nahm Coentrao zudem mit der portugiesischen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Südafrika teil. 2012 reiste er auch zur EM, absolvierte dort alle Spiele über die volle Distanz und wurde in die Mannschaft des Turniers berufen. Coentrao absolvierte insgesamt 52 Länderspiele.

    Auf Vereinsebene lief es dagegen zunehmend nicht wirklich rund, bei Real war er hinter Platzhirsch Marcelo oft nur zweite Wahl. Nach zwischenzeitlichen Leihen zur AS Monaco und zu Sporting CP verabschiedete er sich 2018 endgültig von den Königlichen. Seine aktive Laufbahn beendete Coentrao nach zwei Engagements bei seinem Jugendklub Rio Ave 2021.

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  • Fabio Coentrao Cristiano Ronaldo Pepe Real Madrid 2017Getty Images

    Fabio Coentrao kaufte sein eigenes Fischerboot

    Überlegungen, nach dem Karriereende den Beruf seines Vaters aufzugreifen, gab es bei Coentrao schon während seiner Zeit bei Real. Damals kaufte er sich sein erstes eigenes Fischerboot. Heute lebt der mittlerweile 37-Jährige in Caxinas, Portugal, einem Fischereigebiet. Seine Flotte besteht mittlerweile aus vier Booten. Auf der "Vitoria Coentrao", arbeitet er zum Beispiel mit rund 50 Leuten zusammen.

    "Menschen, die das Meer lieben und das Meer erleben wollen, müssen ihrem Willen, ihrem Traum folgen", erklärte Coentrao. "Es ist auch eine Aufgabe für die neuen Generationen. Mein Vater hatte ein Boot, er war Fischer und ich bin als Kind immer mit ihm mitgefahren. Mein Leben war das Meer: das Meer und die Fischerei."

    Und so wurde der Plan einer beruflichen Laufbahn als Fischer immer konkreter. "Natürlich wusste ich, dass der Fußball eines Tages aufhören würde und dass ich mich in meinem Leben neu orientieren müsste. Und mein Glück ist dieses Boot, und das ist das Leben, das ich führen möchte", sagte Coentrao.

  • Fabio CoentraoGetty

    Fabio Coentrao hat Ärger mit den Behörden

    Allerdings wurden dieses Glück und Coentraos durchaus romantische Aussagen Anfang des Jahres getrübt, als er wegen angeblich illegaler Machenschaften in das Visier der Justiz geriet. Bei einer Razzia der Behörde für natürliche Ressourcen, Sicherheit und maritime Dienste (DGRM) in seinem Lagerhaus in Povoa de Varzim wurde laut eines Berichts des Jornal de Noticias eine Tonne Meeresfrüchte entdeckt, von der ein Großteil undokumentiert und damit illegal war.

    Gemäß des Berichts wurden ein Dutzend Tanks mit lebenden Hummern, Garnelen und Seespinnen gefunden. Für 760 Kilogramm der Meerestiere soll der Nachweis über die Herkunft gefehlt haben. Bei weiteren 260 Kilogramm habe es zwar Dokumente gegeben, allerdings besaß Coentraos Unternehmen keine Lizenz für den Verkauf. Darüber hinaus stand der Verdacht im Raum, dass seine Mitarbeiter unrechtmäßig Meerwasser abpumpten, um die Tiere zu halten.

    Die Tiere sollten so schnell wie möglich in die Freiheit entlassen werden, dazu drohte dem Ex-Profi eine empfindliche Geldstrafe.

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