Mit Michael Olise, João Palhinha und Hiroki Ito: Wie der FC Bayern 2024/25 spielen könnte

Das aktuell heißeste Gerücht auf der Abgangsseite: Matthijs de Ligt könnte zu Manchester United wechseln. Sowohl Sky als auch Fabrizio Romano berichteten kürzlich, dass es fortgeschrittene Gespräche geben soll. Knackpunkt sei nur noch die Ablösesumme. So will der FC Bayern angeblich mindestens 50 Millionen Euro plus Boni für den Innenverteidiger haben.

De Ligt selbst wollte, so will es Sport1 erfahren haben, nicht wechseln. Das hohe Gehalt des 24-Jährigen habe die Bayern aber dazu bewogen, ihn auf die Verkaufsliste zu setzen. Ersatz steht offenbar auch schon bereit: Neben dem bereits verpflichteten Ito soll auch Jonathan Tah kommen. Mehrere Medien berichteten, dass der Nationalspieler seinen Vertrag bei Leverkusen nicht verlängern werde und es Interesse aus München gibt.

Ein Transfer könnte sich aber noch ziehen. Laut kicker sind sich die Verantwortlichen des FCB noch nicht einig darüber, ob der Wechsel Sinn ergäbe. Sollte de Ligt gehen, wird diese Geschichte aber wohl wieder mehr Fahrt aufnehmen. Weitere Verkaufskandidaten sollen Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Alphonso Davies, Kingsley Coman, Leroy Sané und Serge Gnabry sein.

Natürlich werden die Bayern nicht all diese Spieler gleichzeitig abgeben, doch auffällig ist, dass sie alle recht weit oben in der Gehaltsstruktur stehen. Bis auf Davies zählen alle von ihnen trotz mitunter durchwachsener Leistungen zu den Top-Verdienern, verdienen also zwischen 17 Millionen Euro (Coman) und 20 Millionen Euro (Sané) Jahresgehalt. Hier wollen die Münchner versuchen, einzusparen. Welche Spieler konkret wechseln, wird auch davon abhängen, wer überhaupt bereit ist, den Klub zu verlassen.

Und genau da liegt ein Problem der Pläne des FC Bayern: Auch wenn die gut gefüllte Kasse des Klubs es hergibt, die Wünsche auf der Zugangsseite zu erfüllen, ist ein Kader mit zu vielen Spielern schwer zu coachen - zumal noch für einen Trainer, der erstmals bei einem Topklub arbeitet.

Es ist ein realistisches Szenario, dass Goretzka und Gnabry beispielsweise bleiben, sportlich aber keine große Rolle mehr spielen. Wie würden sie das annehmen? Würden sie für Unruhe sorgen? Schwer abzusehen.

Absehbarer ist, dass man die Offensive neu aufstellen möchte. Noch Anfang des Jahres hieß es, dass man mit Sané verlängern wolle, auch der Spieler äußerte sich positiv. Noch vor der EM kündigte der Flügelstürmer im Gespräch mit dem kicker an, dass es nach dem Turnier Gespräche geben werde. Laut der tz ist eine vorzeitige Verlängerung des bis 2025 laufenden Vertrags nun nicht mehr selbstverständlich.

Auf der anderen Seite gibt es seit vielen Wochen Gerüchte, dass die Bayern Xavi Simons verpflichten wollen. Laut Fabrizio Romano sind die Bayern "wie besessen" vom Niederländer. Die Sport Bild berichtet indes, dass die Münchner auch bereit wären, um die 80 Millionen Euro für ihn zu zahlen. Auch dieser Transfer könnte sich allerdings ziehen, weil die Verhandlungen mit PSG schwierig sein sollen.

So soll Bayern Interesse daran haben, den Spieler zu leihen und erst im Sommer 2025 zu verpflichten, um das Transferbudget für dieses Jahr zu schonen. Auch für Paris könnte das verlockend sein, weil dann eine 20-prozentige Weiterverkaufsbeteiligung an Simons' Ex-Klub Eindhoven wegfiele.

Weitere Spieler, die für die neu aufgestellte Bayern-Offensive infrage kommen sollen, sind Nico Williams und Dani Olmo. Die beiden Spanier stehen nach einer starken EM vor einem Wechsel zu größeren Klubs. Konkret wurde es hier jedoch noch nicht.

Es steht außer Frage, dass der Zeitpunkt viel zu früh ist, um abschätzen zu können, wer zum Bundesliga-Auftakt in der Startelf des FC Bayern steht. Insgesamt gibt es wohl nur drei Spieler, die ihren Platz sicher haben, sollten sie sich nicht verletzen: Manuel Neuer, Jamal Musiala und Harry Kane.

Wahrscheinlich ist zudem, dass João Palhinha als Stammspieler verpflichtet wurde und Aleksandar Pavlovic mit seinem Skillset gute Karten auf die Startelf hat. Joshua Kimmich, ob als Rechtsverteidiger oder als Achter, wird wohl ebenfalls starten - wenn er nicht wechselt. Sein 2025 auslaufender Vertrag ist hier ebenso ein Knackpunkt wie das grundsätzliche Vertrauen, das er in einer ZDF-Doku hinterfragt hatte.

In der Innenverteidigung, auf beiden Außenverteidigerpositionen und auf den offensiven Flügeln herrscht damit im Moment Unklarheit. Eine Situation, die die Bosse aber genauso wollten, um einen Konkurrenzkampf zu entfachen.

Kompany setzte in seiner Karriere am häufigsten auf Viererkettensysteme. Mit dem aktuellen Personal - und den in Gerüchten gehandelten Spielern - könnte er gegen tiefstehende Gegner auf ein sehr offensives 4-1-4-1 bauen. In Partien, die mehr defensive Stabilität erfordern, dürfte das klassische 4-2-3-1 nicht in Ungnade fallen.

Startelf des FC Bayern München in der Saison 2024/25?

• Neuer - Kimmich, Tah, Kim, Davies - Palhinha, Pavlovic - Olise, Musiala, Xavi - Kane

In der Innenverteidigung gibt es mit Ito und Dayot Upamecano zwei spielstärkere Alternativen, die gegen höheres Pressing gebraucht werden könnten. Auch Eric Dier hat bewiesen, dass man ihn auf der Rechnung haben muss.

Sollte Kimmich wechseln, wäre man mit Sacha Boey, Noussair Mazraoui und Josip Stanisic hinten rechts immer noch üppig besetzt. Denkbar ist bei einem Verbleib auch die Rückversetzung Kimmichs in die Schaltzentrale, wenn Kompany seine Qualitäten dort wertschätzt. Dann wäre er der Konkurrent von Pavlovic.

Wechselt Davies, ist wohl ein weiterer Transfer für die linke Seite zu erwarten. Hier wird man nicht mit Raphael Guerreiro und dem flexiblen Ito in die Saison gehen. Offensiv hat Kompany die Qual der Wahl, wenn man den Kader nicht ausgedünnt bekommt. Mathys Tel und Bryan Zaragoza könnten es schwer haben, Spielzeit zu sammeln. Thomas Müller wird zudem weiter in den Hintergrund rücken. Im Mittelfeld sieht es für Konrad Laimer und Leon Goretzka nicht unbedingt rosig aus.

Viel los beim FC Bayern. Aber auch noch einiges zu tun, um nach der titellosen Saison die Kurve zu bekommen.