Mit einem 67-Millionen-Euro-Mann vom FC Bayern: Wie PSG die Mbappé-Kohle investieren könnte

Der Abgang von Kylian Mbappé trifft PSG hart. Die Franzosen verlieren ihren besten Torschützen der Geschichte, einen weltweiten Superstar und das Gesicht des französischen Fußballs.

Ein gewisser Trost ist jedoch das Geld, das der Verein nun ausgeben kann, um die Mannschaft zu verstärken. Da Mbappés astronomisches Gehalt (Schätzungen zwischen 72 und 100 Millionen Euro) wegfällt, sind die Pariser bereit, in diesem Sommer viel Geld für einen Neuaufbau auszugeben. Transfer-Guru Fabrizio Romano berichtet, dass sie einen hochkarätigen Offensivspieler, einen Mittelfeldspieler und vielleicht einen langfristigen Ersatz für Marquinhos in der Innenverteidigung suchen.

Die Gerüchteküche brodelt also gewaltig. Welche Spieler wird PSG wohl ins Visier nehmen, wenn sich das Transferfenster im Sommer öffnet, um Mbappé zu ersetzen? GOAL stellt zehn Optionen vor ...

  • Marcus Rashford Man Utd 2023-24Getty Images

    Marcus Rashford (Manchester United)

    Das Interesse von PSG an Rashford schwelt nun schon seit Jahren. Man hat das Gefühl, dass Rashford bei Manchester United sein Potenzial nicht ganz entfalten kann. United ist zu chaotisch, zu turbulent, als dass sich einzelne Spieler hin zur Weltklasse entwickeln könnten. Selbst die abgeschlossene Teilübernahme durch Sir Jim Ratcliffe wird das nicht (sofort) ändern.

    PSG scheint zumindest für den Engländer ein vielversprechender Ausweg zu sein. Nach dem Weggang Mbappés könnte Rashford eine Schlüsselrolle übernehmen. Luis Enriques direkter Konterfußball passt zudem zum Engländer.

    Trotz aller taktischen Überlegungen scheint ein Abgang des Engländers aus dem Old Trafford unwahrscheinlich. Schließlich ist er ein United-Spieler durch und durch und hat vor weniger als zwölf Monaten einen neuen, hoch dotierten Vertrag unterschrieben. Trotz seiner inkonstanten Form in der Saison 2023/24 ist es unwahrscheinlich, dass der Glanz von Paris ihm den Kopf verdreht.

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  • Rafael-Leao(C)GettyImages

    Rafael Leão (AC Mailand)

    Wenn PSG einen direkten Vertreter für Mbappé sucht, statt ihn durch mehrere Spieler zu ersetzen, ist Rafael Leão deutlich besser geeignet als Rashford.

    Der Milan-Star ist nicht ganz derselbe Spielertyp wie Mbappé; er ist größer, stärker und ein besserer Passgeber. Dennoch teilen sie einige Eigenschaften: Beide sind exzellente Dribbler, die es gerne im Eins-gegen-Eins probieren und sich wohlfühlen, wenn sie Raum vor sich haben. Und mit seinen 24 Jahren hat Leão noch eine Menge Entwicklungspotenzial.

    Es gibt aber auch einige Bedenken, die man in Betracht ziehen muss. Der Portugiese ist ein guter Torjäger, aber er hat noch nie mehr als 20 Treffer in einer Saison erzielt. Wie gut er gegen tiefstehende Mannschaften spielt, ist ebenfalls fraglich.

    Wenn PSG jedoch einen herausragenden linken Stürmer verpflichten möchte, der den Einfluss von Mbappé haben kann, sollte es Leão holen.

  • Osimhen NapoliGetty

    Victor Osimhen (SSC Neapel)

    Osimhen wird die SSC Neapel am Ende der Saison verlassen - so viel steht fest. Die Frage ist nur: Wohin geht er? Chelsea und Arsenal scheinen die Favoriten zu sein - zwei Mannschaften, die unbedingt eine Nummer 9 brauchen, und Osimhen ist der beste verfügbare Spieler auf dem Markt.

    Aber PSG kann man einfach nie bei großen Transfers ausschließen. Es gab bereits einige vereinzelte Verbindungen zu Osimhen. Unter anderem berichtete The Athletic, dass die Pariser an seiner Unterschrift interessiert sind. Es ist hilfreich, dass PSG-Berater Luis Campos während seiner Zeit in Lille Osimhen verpflichtete.

    Taktisch passt der Nigerianer nicht unbedingt perfekt ins System von Enrique. Osimhen ist schließlich Mittelstürmer - und von denen besitzt PSG bereits zwei von Format: Gonçalo Ramos und Randal Kolo Muani - wenngleich die beiden bisher die hohen Erwartungen nicht erfüllt haben.

  • Khvicha Kvaratskhelia of SSC NapoliGetty Images

    Kvicha Kvaratskhelia (SSC Neapel)

    Da wir gerade bei Napoli sind: Kvaratskhelia war im vergangenen Jahr die größte positive Überraschung in Europa. Der weitgehend unbekannte georgische Flügelspieler wurde zu einem der dominantesten Spieler der Welt auf seiner Position. Er war der Dreh- und Angelpunkt bei Napolis bemerkenswertem Titelgewinn, weil er sich als Torschütze und Ideengeber erwies.

    Natürlich gab es am Ende der Saison Gerüchte über seinen Abgang, und er wird seit einiger Zeit mit einem Wechsel zu Real Madrid in Verbindung gebracht. PSG scheint jedoch besser zu ihm zu passen.

    Die Pariser brauchen einen Linksaußen und Kvaratskhelia ist einer der besten, die es gibt. Napoli wird sicherlich zögern ihn zu verkaufen, da es Osimhen in diesem Sommer verlieren wird. Aber mit dem Geld von PSG könnte dieser Deal zustande kommen. Mit Paris hätte Kvaratskhelia zudem bessere Chancen auf regelmäßige Titelgewinne.

  • Raphinha Barcelona LaLiga 2023-24Getty Images

    Raphinha (FC Barcelona)

    Der FC Barcelona könnte im Sommer ordentlich ausmisten. Die Blaugrana befindet sich immer noch in finanziellen Schwierigkeiten. Dringender denn je muss sich Barça von Spielern trennen, um Neue holen zu können.

    Es sieht so aus, als ob die Katalanen einige verkaufen könnten: Ronald Araújo, Frenkie de Jong und Gavi könnten allesamt ein hübsches Sümmchen einbringen. Die Blaugrana würde sich jedoch nur ungern von einem dieser Spieler trennen.

    Raphinha hingegen ist entbehrlich. Lamine Yamal hat den Brasilianer in diesem Jahr aus der Startelf verdrängt, so dass der ehemalige Spieler von Leeds weniger als zwei Jahre nach seinem teuren Wechsel zu seinem Traumklub nur noch wenige Minuten bekommt.

    Raphinha wäre für jede Mannschaft, die Verstärkung auf dem Flügel braucht, eine gute Wahl. Er kreiert Chancen, hat eine gute Trefferquote und ist eine Gefahr, wenn er den Ball am Fuß hat. Er ist kein Weltklasse-Spieler, aber ein sehr guter. PSG könnte für den richtigen Preis zuschlagen.

  • Bernardo Silva Manchester City 2023-24Getty Images

    Bernardo Silva (Manchester City)

    Und schon wieder taucht dieses Gerücht auf ...

    2022 waren die Pariser kurz davor, den Portugiesen zu holen. Der Spieler hatte dem Wechsel zugestimmt, aber PSG drohten Sanktionen wegen des Financial Fair Play und man zog sich aus den Verhandlungen zurück. Bernardo hat sich bei Manchester City danach gut entwickelt und ist ein wichtiger Bestandteil von Pep Guardiolas Offensive.

    Bernardo ist kein Ersatz für Mbappé; er ist eigentlich gar kein Stürmer. Aber er würde das Team unbestreitbar verbessern. Enrique könnte sein System auch auf eines mit zwei Stürmern und Bernardo dahinter umstellen - oder ihn im 4-3-3 im zentralen Mittelfeld einsetzen. Vielleicht versucht PSG den Abgang von Mbappé sogar mit zwei Spielern auf unterschiedlichen Positionen aufzufangen.

    Bernardo hat zwar im letzten Sommer einen neuen Vertrag unterschrieben, aber da die Cityzens ihren Kader verjüngen wollen, könnte dies das Zeitfenster sein, in dem Bernardo zu guten Bedingungen gehen kann.

  • Gavi Luis Enrique Spain Germany World Cup Qatar 2022Getty Images

    Gavi (FC Barcelona)

    Barça möchte Gavi nicht verlieren, und Gavi möchte Katalonien nicht verlassen. Aber angesichts der finanziellen Probleme der Blaugrana könnte gerade er gehen müssen. Über 100 Millionen Euro würde Barça sicherlich verlangen - die dürfte PSG aber haben. Dazu passt, dass es bereits Gerüchte um ein Interesse von der Seine an dem aktuell verletzten Mittelfeldspieler gibt.

    Ein Wechsel zu PSG gäbe Gavi die Möglichkeit, für den Trainer zu spielen, der ihn das erste Mal in die spanische Nationalmannschaft berufen hat.

  • tuchel kimmich(C)Getty Images

    Joshua Kimmich (Bayern München)

    Der erste von zwei möglichen Abgängen aus München Richtung Paris. Es gab bereits diverse Medien, die über ein Interesse von PSG und Enrique an Kimmich berichteten. Der vielseitige Mittelfeldspieler, der auch als Rechtsverteidiger eingesetzt kann, gehört weiterhin zu den Besten der Welt.

    Aber er hat ein eher schlechtes Jahr bei den Bayern hinter sich. Weil Kimmichs Vertrag nur noch ein Jahr läuft, gilt ein Abgang im Sommer als durchaus realistische Möglichkeiten.

    Auch vom künftigen Trainer wird der Verbleib des 29-Jährigen sicher abhängen. Wenn Trainer Xabi Alonso von Bayer Leverkusen nach München kommt, würde dieser ihn sicher zu einem Verbleib überreden wollen. Kommt ein No-Name, von dem Kimmich nicht überzeugt ist, könnte es ihn nach Paris verschlagen.

  • Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt, 2024getty

    Matthijs de Ligt (Bayern München)

    De Ligt ist der zweite Unzufriedene in München, er hat im Moment keinen Stammplatz. Min-jae Kim und Dayot Upamecano stehen in der Rangordnung vor ihm.

    Für einen Spieler, der einst als Nachfolger von Virgil van Dijk in der niederländischen Nationalmannschaft gehandelt wurde, ist das ein großer Einschnitt.

    Die Pariser sind auf der Suche nach einem Nachfolger für den 29-jährigen Marquinhos und könnten einen vielseitigen Innenverteidiger gebrauchen, der ihre Defensive in den kommenden Jahren stärkt. De Ligt, der bei seinem Wechsel von Juventus an die Isar 67 Millionen Euro Ablöse kostete, scheint genau der Richtige zu sein, vor allem wenn er zum richtigen Preis zu haben ist.

  • Leny Yoro Lille 2023-24Getty

    Leny Yoro (OSC Lille)

    Yoro steht seit einigen Monaten auf der Liste zahlreicher europäischer Spitzenklubs. Mit seinen gerade einmal 18 Jahren wird der Innenverteidiger von Lille mit Spielern wie Ibrahima Konaté und William Saliba verglichen.

    Der Zeitpunkt für einen Wechsel des Abwehrspielers ist aber denkbar ungünstig. Er braucht noch Zeit, um zu spielen, und Lille bietet ihm eine hervorragende Chance, dies auf hohem Niveau zu tun. Mit 21 Einsätzen in der Ligue 1 in dieser Saison kratzt er gerade einmal an der Oberfläche seines Potenzials. Zur Wahrheit gehört aber auch: Beim richtigen Preis wird natürlich auch Lille schwach.

    PSG ist auf jeden Fall interessiert und könnte viel Geld bezahlen, um einen der zukünftigen Eckpfeiler der französischen Nationalmannschaft zu entwickeln - wie man es auch mit Bradley Barcola (einst Lyon) getan hat.

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