Beim französischen Traditionsverein Olympique Marseille ist es nach der peinlichen 1:3-Niederlage gegen Abstiegskandidat Stade Reims offenbar zu einem Eklat gekommen. Jetzt hat sich Trainer Roberto De Zerbi dazu geäußert.
AFP"Meine Mutter rief mich an und fragte: Was hast du getan?" Roberto De Zerbi reagiert auf Meuterei-Berichte bei Olympique Marseille
Getty Images SportWAS IST DER HINTERGRUND?
Wie die L'Equipe berichtete, wollten die Spieler von OM am Montag nach der Pleite offen gegen De Zerbi rebellieren, nachdem dieser vor der Einheit bereits gesagt habe, dass er seine Mannschaft aufgrund der Enttäuschung "heute nicht trainieren" werde.
"Dann gehen wir eben nicht auf den Platz", sollen die Spieler daraufhin gesagt und sich geweigert haben, das Training aufzunehmen. De Zerbi soll zuvor deutlich gemacht haben, dass er von der "unwürdigen" Leistung seiner Mannschaft gegen Reims "angewidert" sei.
WAS WURDE GESAGT?
Unter dem zunehmenden Druck wehrte sich De Zerbi vehement gegen die Darstellung und sagte: "Ich habe eine sehr schwierige Woche hinter mir, wie alle anderen auch. Ich werde mich klar zu allem äußern, was gesagt und geschrieben worden ist."
Dann holte er aus: "Ich möchte das Beste aus meinen Spielern herausholen und wir haben in diesem Jahr einige gute Dinge erreicht. Ich treffe meine Entscheidungen immer im Sinne des Vereins. Die Dinge, die in dieser Woche passiert sind, sind normale Dinge, die überall sonst auch passieren. [Präsident] Pablo [Longoria] und [Sportdirektor] Mehdi [Benatia] haben mich unterstützt, auch viele Spieler, selbst die, die nicht gerne reden. Sie sind alle gekommen, um mit mir zu reden und mir zu sagen, dass sie bei mir sind."
De Zerbi weiter: "Seit dem Dienstagstraining beobachte ich, der Trainer kann ja nicht jeden Tag reden. Aber ich akzeptiere nicht, dass wir Dinge unterhalb unserer Maximalgrenze tun. Mit meinen extremen Methoden versuche ich, OM zu unserem Endziel zu führen. Manche Leute stellen mich als Kriminellen hin, das ist nicht fair, ich bin ein guter Mensch. Meine Mutter rief mich heute Morgen an und fragte mich: Was hast du getan? Sie haben mich als Kriminellen und Delinquenten hingestellt, obwohl ich das nicht bin."
De Zerbi wies zudem Andeutungen zurück, dass der Sportdirektor in einer zerstrittenen Umkleidekabine schlichten müsse: "Im Verein sagt man mir, ich sei zu nett. Ich habe gelesen, dass er eine Vermittlerrolle hatte? Das hat mich geärgert. Ich habe keine Spieler gegen mich, das ist nicht wahr. Ich will nicht von allen gemocht werden."
GOALWIE GEHT ES WEITER?
Marseille holte aus den vergangenen fünf Spielen nur einen Sieg - unter anderem ging auch der prestigeträchtige "Classique" gegen PSG verloren (1:3). Mittlerweile ist auch die Qualifikation zur Champions League in Gefahr. OGC Nizza hat nur noch zwei Zähler Rückstand, die AS Monaco ist an OM vorbeigezogen und grüßt aktuell von Platz zwei.

