Marc Cucurella bleibt der Buhmann von Stuttgart: Spanien-Star fast ein Jahr nach EM-Viertelfinale gegen Deutschland erneut heftig ausgepfiffen

Schon nach seinen ersten Ballaktionen war zu erkennen, dass sich der Groll der deutschen Anhänger ziemlich genau elf Monate nach dem bitteren Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM noch nicht gelegt hat. Cucurella kassierte bei seiner Rückkehr an den "Tatort" allerhand Pfiffe und Buhrufe. So auch, als dessen Name im Zuge der Startelf-Präsentation vom Stadionsprecher aufgerufen wurde.

Damals, am 5. Juli 2024, hatte der inzwischen 26-Jährige in der Verlängerung beim Stand von 1:1 einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum offensichtlich mit der Hand abgewehrt. Schiedsrichter Anthony Taylor sah das allerdings ganz anders und ließ das Spiel weiterlaufen. Einige Minuten später traf Mikel Merino zum 2:1-Endstand und warf den Gastgeber damit aus dem Turnier.

Anschließend richtete sich der Zorn der DFB-Anhänger trotz der klaren Fehlentscheidung - das gab Monate später sogar die UEFA zu - nur bedingt gegen den englischen Unparteiischen, sondern vor allem gegen Cucurella, dessen restlicher Turnierverlauf bis hin zum Titelgewinn einem Spießrutenlauf glich. Jede Aktion des Chelsea-Stars wurde von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet.

Bereits im Vorfeld der Rückkehr in die MHPArena hatte er jedoch damit gerechnet, dass er erneut ins Visier der Fans geraten würde.

"Ich glaube, man wird mich noch einmal auspfeifen", sagte er vor der Abreise der Furia Roja und ergänzte, dass er darauf "vorbereitet" sei. "Es war nur eine Anekdote." So etwas sei "Teil des Fußballs, ich habe nichts Böses gemacht". Cucurella ist zudem egal, dass er zum großen Feindbild der EM avancierte. Stattdessen betonte er: "Letztendlich sind die Erinnerungen alle schön. Wir haben ja den Titel geholt."

Mit Spanien hat Cucurella die Möglichkeit, den Titel der Nations League zu verteidigen. Im Finale wartet mit Portugal ein weiterer Titelträger, der am Mittwoch mit 2:1 gegen Deutschland gewann.