Sergei Palkin, Geschäftsführer von Schachtar Donezk, hat sich zum Doping-Prozess gegen seinen ehemaligen Spieler Mykhaylo Mudryk geäußert. Der Flügelspieler, der Anfang 2023 für 70 Millionen Euro zum FC Chelsea gewechselt ist, wurde Ende des vergangenen Jahres positiv auf die verbotene Substanz Meldonium getestet.
Getty Images SportLügendetektortest wegen Doping bestanden: Neue Details zum Verfahren gegen Mykhaylo Mudryk vom FC Chelsea enthüllt
WAS WURDE GESAGT?
"Ich habe viele Male mit Mudryk gesprochen, seit dieses Dopingproblem aufkam", sagte Palkin gegenüber GIVEMESPORT. "Er versteht nicht, wie das passieren konnte. Er hat keinen blassen Schimmer. Überhaupt keine Ahnung."
Deshalb hätten seine Anwälte auch einen Lügendetektortest für Mudryk organisiert, den der Ukrainer laut Palkin bestanden habe. "Er wird Teil des Beweismaterials sein, das zeigt, dass er nicht absichtlich etwas Falsches getan hat", sagte er und betonte: "Mudryk hat sich klar ausgedrückt: Es ist nicht seine Schuld, dass er positiv getestet wurde. Wir müssen jetzt herausfinden, wie es dazu gekommen ist und wer das getan hat. Seine Anwälte versuchen, das herauszufinden. Die Ergebnisse der B-Probe liegen noch nicht vor, das bleibt also offen. Niemand weiß, was passiert ist. Ich wünsche Mudryk alles Gute. Er ist ein Top-Profi und ein sehr guter Mensch. Er sollte geschützt werden."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Mudryk wurde Ende des vergangenen Jahres nach einem positiven Ergebnis der A-Probe vorläufig gesperrt und beteuerte schon kurz darauf seine Unschuld in einem Statement: "Das ist ein Schock für mich, da ich niemals wissentlich verbotene Substanzen zu mir genommen oder Regeln gebrochen habe."
Sollte auch die B-Probe positiv ausfallen, würde ihm eine Sperre von wohl mindestens zwölf Monaten drohen. Dies war bereits im Februar 2021 bei Torhüter Andre Onana der Fall. Paul Pogba wurde 2023 noch länger aus dem Verkehr gezogen. Nach Berufung wurde die Sperre aber immerhin auf 18 Monate reduziert.
Ein negatives Ergebnis wäre derweil auch im Interesse von Donezk. "Es gibt Boni aus seinem Wechsel zu Chelsea, die an seine Leistungen geknüpft sind. Wenn er nicht spielt, gibt es Probleme für uns, weil wir möglicherweise 30 Millionen Euro verlieren könnten", erklärte Palkin: "Schachtar, Chelsea und Mudryk sitzen also in einem Boot. Wir alle unterstützen Mudryk und hoffen, dass er bald wieder Fußball spielen darf."
WUSSTEST DU DAS?
Mudryk soll dem Vernehmen nach bei einem Länderspiel mit der Ukraine im November positiv auf Meldonium getestet worden sei, wobei es sich um einen herz- und kreislaufwirksamen Arzneistoff handeln soll. Dieser könne laut der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA bei Sportlern die Ausdauer und Regenerationsfähigkeit verbessern.
Mudryk hatte schon Mitte November, vor Bekanntgabe der positiven Doping-Probe, mehrmals in Folge nicht im Kader gestanden. Trainer Enzo Maresca hatte damals erklärt, dass das Fehlen des ukrainischen Nationalspielers krankheitsbedingt sei.
GettyEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
In dieser Spielzeit kommt Mudryk damit auf 15 Einsätze, in denen ihm drei Tore und fünf Assists gelangen. Auch zuvor blieb der 24-Jährige hinter den hohen Erwartungen zurück und war nie über einen längeren Zeitraum Stammspieler bei den Blues.

