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"Keine Erkenntnisse, wie er zu dieser Aussage kommt": Scharfe Kritik im BVB-Machtkampf

  • WAS IST PASSIERT?

    Der Vorsitzende des Ausschusses, Winfried Materna, teilte gegenüber den Ruhr Nachrichten mit, dass er sich "ein transparentes Verhalten des Präsidenten" wünschen würde. Gleich aus zweierlei Gründen ist Materna über das Handeln von Lunow verärgert. 

    Zunächst soll der Präsident dem Wahlausschuss ein Gutachten vorenthalten. Lunow hatte sich ein Gutachten zum BVB-Wahlrecht bei einem Anwalt für Vereinsrecht eingeholt. Dem Ausschuss liegt die Beurteilung bis zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht vor. Materna betonte: "Wenn Dr. Lunow ein Gutachten zur Satzung hat, was explizit den Wahlvorgang bewertet und dieses dem Wahlausschuss vorenthalten wird, dann würde ich ein solches Vorgehen als falsch empfinden."

    Der Ausschussvorsitzende legte zudem noch einmal ganz allgemein in Richtung Lunow nach: "Grundsätzlich wünsche ich mir vom Präsidenten von Borussia Dortmund ein kooperatives und transparentes Verhalten gegenüber den von der Mitgliedschaft gewählten und legitimierten Gremien des Vereins."

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Auslöser für das Plädoyer war zudem der zweite Aufreger, den sich der Präsident kürzlich geleistet hat. Lunow hatte mit einem Interview bei schwarzgelb.de für Verwirrung gesorgt. Auf den Wahlausschuss angesprochen äußerte sich der 72-Jährige vielsagend und betonte, dass seiner Ansicht nach der Ausschuss nur eine Vorauswahl treffen würde, um die Mitgliederversammlung vor zu viel Chaos zu bewahren.

    "Die tatsächliche Wahl treffen aber natürlich dann die Mitglieder. Und natürlich kann der Wahlausschuss auch zwei Kandidaten vorschlagen", schlug er Töne an, nach denen es im November zu einer Kampfabstimmung zwischen ihm und Watzke kommen könnte. 

    Das sieht der Wahlausschuss laut Materna jedoch anders: "Der Wahlausschuss hat keine Erkenntnisse, wie Dr. Lunow zu dieser Aussage kommt", betonte er nüchtern. Dokumente, die Lunows These stützen könnten, fehlen bekanntlich noch aufseiten des Ausschusses. Die Aussagen waren folglich auch weder besprochen noch abgestimmt worden.

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Materna bleibt bei der Ansicht, dass eine Kampfabstimmung zwischen mehreren Kandidaten ausgeschlossen ist. Auf Nachfrage der Ruhr Nachrichten bestätigte auch Lunow dies, wollte aber dennoch nicht von seiner kontroversen Aussage abrücken und bemühte sich um Klarheit: Laut ihm müsse der Wahlausschuss einen zweiten Kandidaten für den Fall berufen, falls der erste die notwendige Mehrheit der Stimmen verfehlen sollte.

    Materna stellte derweil klar: Sollte der erste Präsidentschaftskandidat bei der Wahl scheitern, würde erst während der Versammlung der zweite benannt werden.

    Dass sich Lunow mit dem Wahlausschuss überworfen zu haben scheint, könnte ihm noch große Probleme bescheren. "Um offiziell als Kandidat in die Vorauswahl aufgenommen zu werden, müsste Dr. Lunow dem Wahlausschuss formell vorgeschlagen werden", wird Materna zitiert.

    Bis zum Montag ist dies noch nicht der Fall gewesen. Der Vorschlag für eine Kandidatur von Watzke, der am vergangenen Mittwoch sein Vorhaben offiziell gemacht hatte, sei hingegen bereits mehrfach hinterlegt worden. 

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