In der Historie sind die beiden Teams sogar untrennbar miteinander verbunden: 1969 wurde der PFC schon damals mit dem Ziel gegründet, wieder Spitzenfußball in Paris zu etablieren. Nur ein Jahr später schloss sich der Verein mit Stade 1904 Saint-Germain-en-Laye zusammen, da man zuvor ohne Mitglieder und Mannschaft dastand. Geboren war der Paris-Saint-Germain FC.
Kurz darauf war das damalige Projekt schon wieder beendet. Zwar blieb der PFC nach weiterer Umbenennung noch bis 1979 erstklassig, doch verlor in der Gunst der Stadt deutlich gegen das aus der damaligen Fusion hervorgegangene Paris Saint-Germain.
PSG wurde zwar zunächst in die Drittklassigkeit geschickt, konnte sich aber wieder hocharbeiten und dank des heimischen Prinzenpark im Herzen der Stadt und in der Gesellschaft verankern. Der PFC musste indes seine Heimspiele wegen Sperrungen teils weit entfernt austragen. Anfang der 1980er fanden die "Heimduelle" über 150 Kilometer entfernt in Troyes statt. Seit dem damaligen Abstieg dümpelte der Verein fernab von Interesse schon bald als Fahrstuhlmannschaft pendelnd zwischen dritter und vierter Liga vor sich hin.
2015 erfolgte erstmals wieder der Aufstieg in die Ligue 2 - und der direkte Abstieg. Trotz einer Niederlage in der Relegation gelang 2018 dank eines Lizenzentzugs beim SC Bastia der erneute Aufstieg in die Zweitklassigkeit. Ein Jahr zuvor hatte der Verein eine Fusion mit dem Frauenfußballverein Juvisy FCF vollzogen.
Juvisy war im Gegensatz zum PFC mit ordentlich Tradition im Frauenfußball ausgestattet: Der FCF war das einzige Team, das der eingleisigen ersten Liga seit der Gründung 1992 durchgängig angehörte. 2025 gewannen die Frauen des PFC gegen PSG sensationell im Pokalfinale den ersten Titel der Vereinshistorie.
Die Männer zogen derweil nach ihrem großen Aufstiegserfolg um. Das Stade Jean Bouin soll bis 2029 die neue Heimspielstätte sein, das Stadion liegt unmittelbar neben dem Parc de Princes. Um genau zu sein trennen die beiden Klubs nun nur noch 44 Meter Luftlinie.
Bei PSG heißt man den Nachbarn zumindest aktuell noch herzlich willkommen, anstatt ihn mit Hass und Rivalität zu überschütten: "Das ist super für Paris, super für den französischen Fußball", frohlockte PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi.