Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund vom FC Bayern München dürfen auf der Suche nach Verstärkungen für die Offensive offenbar nicht so auf dem Transfermarkt agieren, wie sie es gerne möchten. Das geht aus einem Bericht der SZ hervor, in dem auch Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß mit einer spannenden Aussage zitiert wird.
Getty ImagesIst damit auch der Transfer von Christopher Nkunku vom Tisch? Brisante Transfer-Ansage und Hoeneß-Vorschlag an Eberl enthüllt
WAS IST PASSIERT?
Demnach ging Eberl fest davon aus, dass sie das Geld aus dem Verkauf von Kingsley Coman in einen neuen Angreifer reinvestieren dürfen. Schließlich habe er die an ihn gestellten Anforderungen, Geld einzusparen und den Kader zu verkleinern, im Laufe der Transferperiode erfüllt. Doch das Gremium des deutschen Rekordmeisters scheint diese Meinung nicht vollends zu teilen.
Deshalb habe der Aufsichtsrat den Kaderplanern zu deren Verwirrung mitgeteilt, dass sie trotz der geringeren Auswahl im Angriff keine weitere Ablöse für einen Neuzugang bezahlen und stattdessen nur noch einen Spieler per Leihe verpflichten dürfen. Im Zuge dessen sagte Hoeneß gegenüber der Zeitung: "Ich würde sehr dafür plädieren, den Kader mit einem Leihspieler aufzufüllen, der bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag steht."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Erst in jenem Sommer sei ein großer Umbruch geplant, heißt es in dem SZ-Bericht. Dann laufen unter anderem auch die Verträge von Serge Gnabry, Leon Goretzka, Raphael Guerreiro, Manuel Neuer und Dayot Upamecano aus. Letzterer soll derweil unbedingt ein neues Arbeitspapier erhalten, während die Zukunft der anderen Spieler aus unterschiedlichen Gründen zunächst offen ist.
Im Umkehrschluss bedeutet die vermeintliche Ansage der Führungsetage an Eberl und Freund auch, dass sich eine Verpflichtung von Christopher Nkunku schwer gestaltet. Der FC Chelsea will den einstigen Bundesliga-Torschützenkönig (2022/23 bei RB Leipzig) dem Vernehmen nach zwar unbedingt loswerden, peilt allerdings einen dauerhaften Verkauf an.
Schon in den vergangenen Tagen war durchgesickert, dass die Bayern jedoch eine Leihe mit einer Kaufoption präferieren würden. Daher berichtete die Bild-Zeitung zuletzt auch, dass ein Transfer von Nkunku zu platzen droht.
WUSSTEST DU DAS?
Der Franzose gilt als erste Alternative zu Nick Woltemade, dessen geplante Verpflichtung aufgrund der hohen Forderungen des VfB Stuttgart inzwischen kein wirkliches Thema mehr ist - außerdem hatten die Verantwortlichen der Schwaben die Tür am Rande des direkten Duells beim Franz Beckenbauer Cup geschlossen.
Kurios: Im Vorfeld hatten Eberl und Co. noch sehr wohl die Freigabe, Geld für einen Spieler auszugeben. Für Woltemade stand ein zum zweiten Mal erhöhtes Angebot über 60 Millionen Euro plus Boni im Raum, das jedoch wie die beiden Offerten zuvor vom VfB abgelehnt wurde. Zumal auch Präsident Herbert Hainer, ebenfalls Aufsichtsratsmitglied, in die Woltemade-Verhandlungen eingebunden war.
Das Scheitern im Poker um Woltemade soll aber intern die Frage aufgeworfen haben, ob es Sinn ergibt, für eine Alternative viel Geld auszugeben, die im Falle einer Verpflichtung des Nationalspielers gar nicht verpflichtet worden wäre. Daher sei es sinnvoller, so die Überlegung, die Saison mit den vorhandenen Optionen und den jungen Talenten zu bestreiten.
Nun bleibt offen, ob sich die Bayern doch noch mit Chelsea auf eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung einigen können - oder die Wahl womöglich auf einen anderen Spieler fällt. Von wirklich konkreten Plänen ist dahingehend aber nichts bekannt. Nkunku selbst soll wie auch Trainer Vincent Kompany ebenfalls frustriert über die nun stockenden Verhandlungen sein, berichtet Sky. Stattdessen scheint sich eine Rückkehr zu RB Leipzig anzubahnen.
GettyWAS WURDE GESAGT?
Aktuell haben die Bayern nur für Luis Diaz (bis zu 75 Millionen Euro) Geld ausgegeben, während Jonathan Tah und Tom Bischof ablösefrei nach München kamen. Neben dem Kolumbianer stehen Trainer Vincent Kompany für die Offensive derzeit nur Harry Kane, Serge Gnabry, Michael Olise, Paul Wanner und die Teenager Lennart Karl, Jonah-Kusi Asare und Wisdom Mike zur Verfügung. Das junge Trio hat wenig bis gar keine Profi-Erfahrung vorzuweisen.
"Die Qualität ist da, aber wir haben nicht die Breite. Noch nicht", hatte Kompany zuletzt gesagt. Auch Superstar Harry Kane hatte nach dem 2:1 im Supercup beim VfB seine Sorgen offen geäußert. "Es ist vermutlich einer der kleinsten Kader, in dem ich je gespielt habe", so Kane gegen RB Leipzig. Man sei "ein bisschen dünn aufgestellt, wenn wir ehrlich sind".



