Bei Präsident Olivier Létang von OSC Lille sitzt der Frust über das knappe Ausscheiden gegen den BVB in der Champions League tief. Der Hauptschuldige ist für den Klubchef Schiedsrichter Sandro Schärer, der aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz stammt. Dessen Nominierung für das Achtelfinal-Rückspiel kann Létang nicht verstehen.
Getty"In der Halbzeitpause hat er mit den Dortmunder Spielern ausschließlich auf Deutsch gesprochen": Lille-Präsident kritisiert Schiedsrichteransetzung beim Spiel gegen den BVB
Getty Images SportWAS IST PASSIERT?
Mit einem knappen 2:1-Auswärtssieg in Lille hatte sich Borussia Dortmund am Mittwochabend das Weiterkommen in der Königsklasse gesichert. Mit entscheidend war ein Elfmeterpfiff in der zweiten Halbzeit für die Gäste nach einem Foul an Serhou Guirassy im Sechzehner.
WAS WURDE GESAGT?
"Für mich ist es kein Foul", sagte Lille-Boss Olivier Létang in der Mixed Zone und bezeichnete die Entscheidung als "sehr hart" und spielentscheidend.
Für Létang war bereits die Besetzung des Schiedsrichters mindestens unglücklich: "Als es um die Bestimmung des Schiedsrichters ging, sah ich, dass er Deutsch-Schweizer ist. Das fand ich schon ziemlich speziell. In der Halbzeitpause hat er mit den Dortmunder Spielern ausschließlich auf Deutsch gesprochen."
Neben dem Elfmeterpfiff äußerte Létang auch Unverständnis zu einer nicht gegebenen Gelb-Roten Karte für Dortmunds Waldemar Anton. Er bemängelte, dass Anton in der zweiten Halbzeit "das gleiche Foul wie in der ersten Halbzeit beging, für das er bereits die Gelbe Karte sah – diesmal aber nicht bestraft wurde".
DIE REAKTION:
Sportdirektor Sebastian Kehl bewertete die Guirassy-Situation anders als Létang: "Für mich war ein Schubser dabei. Wenn es kein Elfmeter gewesen wäre, hätte der VAR die Entscheidung zurückgenommen", erklärte Kehl bei DAZN.
Auch BVB-Coach Niko Kovac äußerte sich zur Elfmeter-Szene: "Ich habe die Elfmeterszene noch nicht gesehen, aber man hört, dass man ihn geben kann, aber nicht muss. Serhou war frei durch und wenn er dann leicht berührt oder zu Fall gebracht wird, ist das ein Elfmeter. Ich weiß nicht, ob er versucht hat, den Ball zu spielen. Wenn nicht, wäre das noch mehr als eine Gelbe Karte gewesen. Man braucht auch mal das Quäntchen Glück."
WIE GEHT ES WEITER?
Der BVB trifft nun im CL-Viertelfinale auf den FC Barcelona. Das Hinspiel findet am 8. April in Barcelona statt, bevor das Rückspiel am 15. April im Signal Iduna Park entscheidet, wer ins Halbfinale einzieht.



