Saudi-Arabiens Bestreben, in der Welt des Sports für Aufsehen zu sorgen, setzt sich fort – das wohlhabende Golf-Emirat wird 2034 Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft sein. Besonders ambitioniert erscheint dabei das geplante NEOM Stadium: Ein Stadion in 350 Metern Höhe sorgt bereits jetzt für Aufsehen, nachdem die Konzeptentwürfe viral gingen. Die vollständige Liste der 15 Austragungsorte mitsamt Entwürfen wurde erstmals im Sommer 2024 veröffentlicht.
Gulf NewsIn 350 Metern Höhe! Saudi-Arabien plant für WM 2034 wohl Bau des "einzigartigsten Stadions der Welt"
WAS WURDE GESAGT?
Ein Fußballstadion in 350 Metern Höhe zu bauen, ist zweifellos ein gewagtes Unterfangen - und doch begeistern sich Fans in den sozialen Medien bereits jetzt für die Idee. Das sogenannte NEOM-Stadion könnte eines von elf neuen Austragungsorten sein, die in den nächsten acht Jahren neben vier renovierten Stadien entstehen sollen, und hat bereits einen Ruf zu verteidigen.
Saudi-Arabiens Bewerbung bei der FIFA verspricht: "Das NEOM-Stadion wird das einzigartigste Stadion der Welt sein. Mit einem Spielfeld in über 350 Metern Höhe, atemberaubenden Ausblicken und einem Dach, das aus der Stadt selbst entsteht, wird es ein unvergleichliches Erlebnis bieten."
WAS IST PASSIERT?
Das Stadion soll Teil von "The Line" sein – einer 2021 angekündigten Smart City in Form eines einzigen, 170 Kilometer langen Gebäudes, 200 Meter breit und bis zu 500 Meter hoch. Ohne Autos, Straßen oder CO2-Emissionen konzipiert, soll die Stadt Platz für bis zu neun Millionen Menschen bieten – ein Viertel der heutigen Bevölkerung Saudi-Arabiens. Ein Netz autonomer Schnellzüge und Personal Rapid Transit wird für den Verkehr innerhalb der Stadt sorgen. Der Bau hat bereits begonnen, die vollständige Fertigstellung ist allerdings erst für 2045 geplant – elf Jahre nach der Weltmeisterschaft.
Ob die aktuellen Konzeptbilder, die derzeit viral gehen, tatsächlich Teil des offiziellen Plans sind, ist unklar. Das Stadion scheint bislang nicht vollständig in das Gesamtkonzept von "The Line" integriert zu sein.
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Das NEOM-Stadion soll 46.000 Zuschauern Platz bieten – aus 350 Metern Höhe über dem Boden. Die übrigen WM-Austragungsorte verteilen sich auf vier bestehende Städte: Riad, Dschidda, Al-Chubar und Abha. Jeder Standort soll mit einer einzigartigen Architektur und einem besonderen Thema punkten: eines besticht durch leuchtende Farben, ein anderes erinnert mit kristallartigen Strukturen an funkelnde Scherben, während ein weiteres komplett aus lokal gewonnenen Materialien errichtet wird.
WUSSTEST DU?
Saudi-Arabien wurde am 11. Dezember 2024 während eines außerordentlichen FIFA-Kongresses offiziell als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2034 bestätigt. Obwohl die FIFA die Anforderungen an die Stadionkapazität – sieben Stadien mit mehr als 40.000 Plätzen – auf nur vier reduzierte, gab es keine weiteren Bewerber. Aufgrund der Rotationspolitik, die eine gleichmäßige Verteilung der Weltmeisterschaften sicherstellt, waren ohnehin nur Bewerbungen aus Asien oder Ozeanien zulässig. Zudem hatten potenzielle Gastgeber nur 25 Tage Zeit, ihre Ausrichtungsabsicht einzureichen – eine Frist, die nur Saudi-Arabien wahrnahm.
Damit wird es die dritte WM in Asien im 21. Jahrhundert sein: Nach der gemeinsamen Ausrichtung von Südkorea und Japan 2002 sowie Katar 2022. Saudi-Arabien wird zudem das erste Einzelgastgeberland seit Katar 2022 sein, da 2026 die WM gemeinsam von den USA, Kanada und Mexiko ausgerichtet wird und 2030 Spanien, Portugal und Marokko zusammen mit Uruguay, Argentinien und Paraguay als Austragungsorte fungieren, um das 100-jährige Jubiläum der FIFA-Weltmeisterschaft zu feiern.
gettyWIE GEHT ES WEITER?
Saudi-Arabien hat noch fast ein Jahrzehnt Zeit, um seine WM-Austragungsorte zu planen, zu bauen oder zu renovieren – doch die weltweite Aufmerksamkeit wird wohl erst kurz vor dem Turnier wirklich steigen. Aktuell sind es nur noch etwas mehr als sieben Monate bis zum Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika am 11. Juni. Nach der Turniererweiterung werden erstmals 48 Nationen antreten, darunter die Debütanten Jordanien, Usbekistan und Kap Verde. Die Fans müssen sich jedoch noch bis zum 5. Dezember gedulden, bis die Gruppenphase beginnt und der Spielplan veröffentlicht wird.
Für Cristiano Ronaldo und Lionel Messi dürfte 2026 zudem die letzte Chance auf einen WM-Auftritt sein.