"Immer schwerer zu rechtfertigen": Florian Wirtz steht nach Pleite des FC Liverpool gegen Galatasaray erneut heftig in der Kritik

"Im Moment denke ich nicht, dass die Balance im Team stimmt, und der offensichtlichste Fall ist Florian Wirtz", sagte Carragher nach Liverpools 0:1 in der Türkei.

"Er ist einfach nicht auf der Höhe. Er ist ein junger Kerl, der in eine neue Liga kommt – er hat noch viel Zeit als Liverpool-Spieler vor sich, aber ich meine, er muss jetzt aus der Mannschaft genommen werden", forderte Carragher (47). Liverpool müsse erst die Stabilität der vergangenen Saison wiederfinden und Selbstvertrauen aufbauen, ergänzte der Ex-Verteidiger, der von 1996 bis 2013 mehr als 500 Partien für den Verein bestritten hatte.

Nicht nur Carragher kritisierte Wirtz, der für 116 Millionen Pfund (ca. 132 Millionen Euro) plus Boni aus Leverkusen auf die Insel gewechselt war. Die Sun bescheinigte Wirtz, "unter der Last der Erwartungen zu leiden". Die BBC schrieb, der 22-Jährige wirke derzeit "verloren", zudem müsse er sich noch an das Tempo beim englischen Meister gewöhnen. 

Die riesige Ablöse wurde auch bei Sky Sports zum Thema: "Seine Ablöse von mehr als 100 Millionen Pfund wird immer schwerer zu rechtfertigen", schoss der Sender gegen den Nationalspieler.

Die Zeitung Liverpool Echo bezeichnete die aktuelle Situation um den vermeintlichen Hoffnungsträger als "frustrierend" und forderte zwar nicht konkret einen Bankplatz für Wirtz, doch deutete notwendige Veränderungen an: "Arne Slot muss  schnellstmöglich herausfinden, wie er den Offensivmann im Mittelfeld besser einsetzt. Die Findungsphase dauert noch an."

Bereits vor der Pleite in der Königsklasse hatte Wirtz in England den zweifelhaften Beinamen "007" erhalten. Ein Spitzname, den regelmäßig Offensivakteure erhalten, die über sieben Partien ohne Torbeteiligung in Form eines eigenen Treffers oder Assists bleiben.

Gegen Galatasaray blieb der ehemalige Star von Bayer Leverkusen in seiner achten Partie in Premier League und Champions League ohne Scorerpunkt. Einzig Mitte August gelang ihm im ersten Pflichtspiel der  Saison gegen Crystal Palace im Community Shield eine Vorlage.

Am Samstag verloren die Reds in der Ligapartie erneut gegen das Überraschungsteam von Cheftrainer Oliver Glasner, sodass die Niederlage gegen Gala in der Königsklasse bereits das zweite enttäuschende Ergebnis innerhalb weniger Tage war. "Ich sehe gerade keine Spitzenmannschaft", analysierte Carragher daher.

In der heimischen Premier League steht Liverpool dennoch aufgrund von fünf Siegen in den vorherigen fünf Partien an der Tabellenspitze. Am kommenden Samstag geht es für Wirtz und die Reds zum Topspiel nach London gegen den FC Chelsea.