"Ich wälzte mich vor Schmerzen herum": Alphonso Davies vom FC Bayern München packt über seine schwere Verletzung aus

"Ich wurde von außen an meinem rechten Fuß getroffen. Mein Fuß blieb im Rasen stecken, dabei verdrehte ich ihn", sagte Davies in einem Livestream auf Twitch über das Foulspiel von Gegenspieler Patrick Agyemang aus den USA in der 6. Minute. "Ich dachte: 'Verdammt'. Mein ganzes Bein war taub. Vom Knie bis zum Knöchel. Ich wälzte mich vor Schmerzen herum."

Obwohl er seinen Knöchel in diesem Moment nicht mehr bewegen konnte, kehrte der 24-Jährige nach einer kurzen Behandlungspause zunächst auf den Platz zurück. "Offensichtlich schießt das Adrenalin in deinen Körper. Nach einer Weile dachte ich, jetzt geht es mir etwas besser", schilderte er. Doch schon der darauffolgende Eckball brachte Klarheit, dass es nicht mehr weitergehe. "Körperlich konnte ich mich nicht bewegen. Mental dachte ich, dass ich meinen Gegenspieler noch einholen kann. Aber mein Körper sagte: 'Das geht auf gar keinen Fall.'"

Davies legte sich in der 12. Minute erneut auf den Boden und verließ das Feld schließlich endgültig. Die Verletzung, die sich Tage später als Kreuzbandriss entpuppte, sei "sehr bedauerlich. Aber am Ende des Tages ist es Teil des Spiels, für das wir uns entschieden haben. Verletzungen sind ein Teil des Sports", ergänzte Davies nüchtern: "Wenn du Angst hast, dich zu verletzen, ist Sport nichts für dich. Aber am Ende des Tages liebe ich den Sport."

Im Anschluss an die Diagnose hatte Davies' Berater Nedal Huoseh schwere Vorwürfe gegen den kanadischen Verband und Trainer Jesse Marsch erhoben. Der Tenor: Der Münchner Publikumsliebling sei schon vorher angeschlagen gewesen und habe trotzdem in der Startelf gestanden. Die Kanadier widersprachen vehement. Sie hätten sich an alle medizinischen Protokolle gehalten.

Davies selbst äußerte sich hingegen nicht zu den Streitigkeiten. Sein Fokus liegt voll auf seinem Comeback, das er bei einem normalen Heilungsprozess während der kommenden Saison in der Hinrunde geben dürfte.