Im Rahmen des Festival dello Sport di Trento hat sich Henrik Mkhitaryan, der aktuell für Inter Mailand aufläuft, ausführlich zu seinen ehemaligen Trainern bei Borussia Dortmund geäußert. Sowohl Jürgen Klopp als auch Thomas Tuchel haben bei dem Mittelfeldspieler bleibenden Eindruck hinterlassen.
AFP"Ich konnte darüber nur lachen": Wie Thomas Tuchel einen wechselwilligen Star vom Verbleib beim BVB überzeugte
WAS WURDE GESAGT?
Der Armenier schwärmte zunächst von Klopp: "Er war immer für einen da, wenn man mit ihm reden wollte. Es war völlig egal, ob es dabei um Fußball oder um andere Sorgen des Lebens ging." Mkhitaryan führte weiter aus: "Ich werde ihm ewig dankbar sein, weil ich damals wirklich schwierige Zeiten in Dortmund erlebt habe."
2013 war der offensive Mittelfeldspieler vom ukrainischen Meister Schachtar Donezk zur Borussia gewechselt. Mit einer Ablösesumme von rund 27,5 Millionen Euro war er der bis dato teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte.
Zwei Jahre später verließ Klopp die Schwarzgelben und Thomas Tuchel folgte auf den doppelten Meistertrainer, der sich kurz danach dem FC Liverpool anschloss. Mkhitaryan selbst war von dem Trainerwechsel zunächst nicht allzu überzeugt, wie er in dem Interview enthüllte: "Klopp ging, Tuchel kam und ich wollte den Verein verlassen. Ich war weder physisch noch mental in guter Verfassung."
Das letzte Jahr unter Klopp hatte sehr an ihm gezerrt. Die Borussia war zwischenzeitlich unerwartet in den Abstiegskampf geraten und beendete die Saison am Ende auf dem siebten Tabellenplatz. Das letzte Spiel unter der Leitung Klopps war das Finale im DFB-Pokal, das der BVB gegen den VfL Wolfsburg mit 1:3 verlor.
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
"Ich hatte mit Dortmund bereits eine Vereinbarung, dass ich wechseln würde", gestand der 36-Jährige rückblickend. Tuchel habe ihn jedoch von einem Verbleib überzeugen können. "Er wollte direkt mit mir reden und wollte, dass ich ihm vertraue. Er sagte mir: 'Du wirst in deiner Rolle 15 Tore schießen und 15 Vorlagen geben.'"
Mkhitaryan war völlig überrascht von den Aussagen des neuen Coaches: "Ich konnte darüber nur lachen. Ich hatte mein komplettes Selbstvertrauen verloren und auch mein Berater hatte mir zu einem Wechsel geraten."
Doch Tuchel sollte recht behalten. 23 Tore erzielte sein Schützling in der Saison 2015/2016 und bereitete 32 weitere Treffer vor. "Ich habe schlussendlich noch einmal eine richtig gute Saison gespielt und das habe ich ihm zu verdanken. Er hat mir mein Selbstvertrauen und den Spaß am Fußball zurückgebracht."
Getty Images SportEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Zur Saison 2016/2017 wechselte der Mittelfeldmann in die Premier League zu Manchester United. Der damalige Coach Jose Mourinho hatte sich stark für den Transfer eingesetzt, doch der Hoffnungsträger konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Jüngst enthüllte Mkhitaryan in seiner Autobiographie eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem Trainer, in der sich beide jeweils als "Stück Scheiße" betitelten.
Auch nach einem Wechsel zu Arsenal konnte Mkhitaryan jedoch in England nicht an die beim BVB gezeigten Leistungen anknüpfen, bevor er nach Italien weiterzog und sich bei der AS Rom 2021 erneut die Wege mit Mourinho kreuzten. "Am ersten Tag umarmten wir uns", verriet er, dass die Beziehung zwischen den beiden keinerlei größere Schäden angenommen hatte.
Seit 2022 spielt der zentrale Mittelfeldakteur bei Inter Mailand. Bei den Nerazzurri gehört er trotz seiner 36 Jahre noch immer zum Stammpersonal. In vier der bisher sechs absolvierten Ligapartien stand Mkhitaryan in der Startelf. Bisher blieb er noch ohne Scorerpunkt.
Für Armenien ist er mit 32 Treffern derweil Rekordtorschütze der Nationalmannschaft. Mit 95 absolvierten Länderspielen liegt er in dieser Rangliste auf dem zweiten Platz.



