BellinghamGetty Images

Hatte Real Madrid im Schiri-Zoff recht? Verband sperrt Bellingham-Schiedsrichter wegen Korruptionsverdacht und angeblicher Verbindungen zu Atlético Madrid

Jose Luis Munuera Montero sorgte zuletzt mit einer Roten Karte gegen Jude Bellingham für Kontroversen. Nun wurde der Unparteiische laut der spanischen Zeitung AS aufgrund eines Verdachts auf Korruption sowohl vom spanischen Fußballverband RFEF als auch von der UEFA vorerst gesperrt. Demnach wurde eine Untersuchung eingeleitet, die einen angeblichen Interessenskonflikt überprüfen soll.

  • WAS IST PASSIERT?

    Dem Schiedsrichter werde vorgeworfen, Beziehungen zu dem Beratungs- und Sportmanagementunternehmen Talentus Sport zu pflegen, das in Verbindung mit der UEFA und dem spanischen Verband selbst, sowie mit Vereinen aus dem In- und Ausland steht - angeblich auch Atlético Madrid.

    Weiter heißt es, dass ermittelt werden soll, ob diese Beziehungen gegen Abschnitt 9.1 der Statuten der RFEF verstoßen. Dieser besagt: "Er entsteht, wenn Personen, die an diese Verordnung gebunden sind (einschließlich Schiedsrichter), sekundäre Interessen haben, die mit ihren beruflichen Pflichten kollidieren können."

    Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, könnte dem 41-Jährigen laut AS eine Strafe in Höhe von 100.000 Euro oder sogar eine Sperre von bis zu fünf Jahren blühen.

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  • DIE REAKTIONEN:

    Munuera Montero beteuerte bei El Partidazo de COPEseine Unschuld und wies jegliches Fehlverhalten entschieden von sich. "In meinem Leben hat mir keine Sportorganisation auch nur einen Penny gezahlt, niemals, niemals. Morgen werde ich dem RFEF die Rechnungen für die Konferenzen schicken, die ich gehalten habe. Null Euro, null Verbindungen zu irgendeiner Einrichtung", stelle er klar.

    Auch die Antwort von Atlético ließ nicht lange auf sich warten. In einem Post bei X schrieben die Rojiblancos: "Die Maschinerie läuft schon seit einigen Wochen und zermalmt alles, was sich ihr in den Weg stellt. Mal sehen, wer es wagt, Recht zu sprechen, weil er weiß, dass er der Nächste sein könnte..." und fügten den auf Deutsch übersetzten Hashtag "StopptSofortSchiedsrichterSchikanierung" an.

  • Jude Bellingham

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Munuera Montero hatte am Samstag mit einer kontroversen Roten Karte gegen Bellingham beim LaLiga-Spiel zwischen Real Madrid und CA Osasuna für enorm viel Gesprächsstoff gesorgt. Der Spanier hatte den ehemaligen Dortmunder in der ersten Halbzeit vom Platz gestellt, nachdem der Offensivstar ihn angeblich beleidigt hatte.

    Der Unparteiische notierte in seinem Bericht, der Engländer habe "Fuck you" gesagt. Laut Trainer Carlo Ancelotti habe es sich aber um ein Missverständnis gehandelt und Bellingham habe stattdessen den deutlich milderen und nicht beleidigenden Kraftausdruck "Fuck off" benutzt. Bellingham selbst sprach im Anschluss an das Spiel von einem "Kommunikationsfehler".

    Alle Versuche, sich zu erklären, nützten jedoch nichts. Real holte gegen Osasuna mit zehn Mann schlussendlich nur einen Punkt und hat mittlerweile auch die Tabellenführung in der Meisterschaft an den FC Barcelona verloren.

    Die Technische Schiedsrichterkommission (CTA) stellte sich nach dem Spiel umgehend hinter Munuera Montero, der in den Sozialen Medien zahlreiche Beleidigungen und Anfeindungen über sich ergehen lassen musste: "Die Berufsschiedsrichter möchten unsere absolute Ablehnung der Angriffe und Drohungen zum Ausdruck bringen, die unser Kollege José Luis Munuera Montero über die Sozialen Medien erhält und die ihn persönlich sowie sein familiäres Umfeld betreffen."

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  • WUSSTEST DU?

    Der Streit zwischen Real Madrid und dem spanischen Schiedsrichterwesen in Spanien sowie dem spanischen Fußball-Verband hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt, nachdem sich der amtierende Meister zuletzt von den Unparteiischen mehrmals benachteiligt fühlte. Die Blancos warfen dem Schiedsrichterwesen und dem Verband vor, "von innen heraus korrupt" zu sein und forderten in einem Schreiben eine "vollständige" Reform.

    Es ging sogar so weit, dass die Königlichen einem Sport-Bericht zufolge sogar den Ausstieg aus LaLiga in Erwägung zogen.

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