Im kommenden Dezember könnte erstmals eine LaLiga-Partie außerhalb Spaniens stattfinden. Real Madrid tobt nach den bekanntgewordenen Plänen des Erzrivalen FC Barcelona und fordert die Verbände öffentlich zum Handeln auf.
Imago Images"Gefahr einer Verfälschung des Wettbewerbs": Real Madrid schäumt wegen der Pläne des FC Barcelona
WAS IST PASSIERT?
In einer offiziellen Mitteilung auf der eigenen Webseite bekundeten die Königlichen ihre "entschiedene Ablehnung des Vorschlags, das Spiel der 17. Runde der spanischen Primera Division zwischen Villarreal CF und FC Barcelona außerhalb Spaniens auszutragen".
"Diese Maßnahme, die ohne vorherige Information oder Absprache mit den an diesem Wettbewerb teilnehmenden Vereinen getroffen wurde, verstößt gegen den Grundsatz der territorialen Gegenseitigkeit, der für Ligawettbewerbe mit Hin- und Rückspiel (ein Heimspiel und ein Auswärtsspiel) gilt, und beeinträchtigt das Wettbewerbsgleichgewicht, indem sie den antragstellenden Vereinen einen ungerechtfertigten sportlichen Vorteil verschafft", begründete Real die eigene Haltung.
Getty Images SportWAS IST DER HINTERGRUND?
Der RFEF kündigte daraufhin an, diese Anfrage an die UEFA weiterzureichen. Möglicherweise wandert die Anfrage von dort weiter an die FIFA, die zudem eine Erlaubnis für die Verlegung des Spielortes erteilen müsste.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine LaLiga-Partie in den USA stattfinden soll, doch die bisherigen Pläne scheiterten. 2019 wollte Barca gegen Girona in Miami antreten, doch der spanische Verband sowie dessen Spielervereinigung blockierten die Idee und legten ihr Veto für das Vorhaben ein. In der abgelaufenen Saison überlegte die Liga selbst, die Begegnung zwischen den Topteams Barca und Atletico Madrid nach Miami zu verlegen, doch leitete das Verfahren zu spät ein.
Zudem wird bereits der spanische Supercup seit einigen Jahren in Saudi-Arabien ausgetragen.
WAS WURDE GESAGT?
Real zeigt sich nun über die neuerlichen Pläne entsetzt: "Die Integrität des Wettbewerbs erfordert, dass alle Spiele unter den gleichen Bedingungen für alle Mannschaften ausgetragen werden. Eine einseitige Änderung dieser Regelung verletzt die Gleichheit zwischen den Mannschaften, gefährdet die Legitimität der Ergebnisse und schafft einen inakzeptablen Präzedenzfall, der Ausnahmen aufgrund von Interessen eröffnet, die nicht ausschließlich sportlicher Natur sind, was eindeutig die sportliche Integrität beeinträchtigt und die Gefahr einer Verfälschung des Wettbewerbs mit sich bringt."
Sollte es wirklich dazu kommen, warnen die Königlichen vor weitreichenden Folgen: "Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, wären die Folgen so schwerwiegend, dass sie einen Wendepunkt für die Welt des Fußballs darstellen würden."
WIE GEHT ES WEITER?
Zum Abschluss des Statements erläuterte Real, dass bereits mehrere Maßnahmen ergriffen wurden, um die historische Premiere zu verhindern. Von der FIFA fordern die Königlichen, "als verantwortliche Instanz für die internationalen Fußballregeln die Austragung des Spiels nicht zu genehmigen, sofern nicht zuvor die Zustimmung aller an dem Wettbewerb beteiligten Vereine erteilt wurde."
Auch bei der UEFA hat man sich bereits gemeldet. Vom Kontinentalverband erhoffen sich die Hauptstädter ebenfalls eine Ablehnung des Antrags. Ihre Hoffnung ruht auf der Durchsetzung eines 2018 festgelegten Prinzips, "wonach offizielle Spiele nationaler Wettbewerbe nicht außerhalb des Staatsgebiets ausgetragen werden dürfen – es sei denn, es liegen außergewöhnliche und hinreichend begründete Umstände vor". Diese Umstände sind ihrer Meinung nach in diesem Fall nicht gegeben.
Final forderte Real den spanischen Sportrat auf, den beiden Teams die verwaltungsrechtliche Genehmigung nicht zu erteilen. Auch hierfür bräuchte es eine einstimmige Zustimmung aller beteiligten Vereine, die nach derzeitigem Stand wohl kaum vorliegt.