Für Florian Wirtz und ein auf Eis gelegtes Mega-Projekt: FC Bayern München plant wohl XXL-Umbruch

Demnach sei das viel zitierte Festgeldkonto, wie unlängst bereits Ehrenpräsident Uli Hoeneß betonte, bei weitem nicht mehr so prall gefüllt wie noch in der jüngeren Vergangenheit. Deshalb habe der deutsche Rekordmeister auch den geplanten Neubau des Leistungszentrums für die Profis vorerst auf Eis gelegt. Das vom Aufsichtsrat eigentlich genehmigte Vorhaben sei auf unbestimmte Zeit nach hinten verlegt worden, da intern von Kosten in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro ausgegangen werde.

Auch könne sich der FCB derzeit nicht das kostspielige Wirtz-Paket leisten, heißt es in dem Bericht. Die Verpflichtung des Nationalspielers genießt dem Vernehmen nach oberste Priorität in München, würde wohl aber allein über 100 Millionen Euro Ablöse kosten. Zuletzt hatte es auch Spekulationen darüber gegeben, dass der 21-Jährige sogar schon zur kommenden Spielzeit von Bayer Leverkusen losgeeist werden könnte. Die Werkself arbeitet derweil an einer Vertragsverlängerung, die eine Ausstiegsklausel von 125 Millionen Euro für den Sommer 2026 beinhalten soll.

Daher plant der FC Bayern laut der Sport Bild gleich mehrere Spieler abzugeben, um vor allem die Gehaltskosten zu senken. Dies hätten Aufsichtsratschef Herbert Hainer und Hoeneß bei den Gesprächen über einen neuen Vertrag für Joshua Kimmich dem Duo aus Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund nochmal deutlich klargemacht.

Zumal Kimmich wohl künftig mindestens so viel wie vor seiner Verlängerung verdienen soll. Die Gehälter von Jamal Musiala und Alphonso Davies, deren Arbeitspapiere ebenfalls ausgedehnt wurden, haben sich trotz des Sparkurses sogar nochmal erhöht. Der Verkauf von einigen Spielern ist die logische Konsequenz, weshalb Eberl und Freund einen "Schattenkader" für die anstehende Saison erstellt hätten.

Das Ziel sei es, dass jede Position doppelt besetzt werde. Wie einst unter Hasan Salihamidzic. Dahingehend nennt die Sport Bild gleich mehrere Streichkandidaten, die als überflüssig angesehen werden.

Die größte Überraschung spielt sich auf der Position des Linksverteidigers ab, wo Raphael Guerreiro (Vertrag bis 2026) den vermeintlichen Planungen zum Opfer fallen könnte. Als Backup von Davies sei Talent Adam Aznou (2027) eingeplant, der bei einem Verkauf deutlich weniger Geld als der erfahrene Portugiese in die Kassen spülen würde. Auch Hiroki Ito könnte auf die linke Abwehrseite ausweichen.

Dabei gehört zu Guerreiros größten Stärken, dass er sowohl im zentralen als auch offensiven Mittelfeld agieren kann. Seine spielerischen Qualitäten außerhalb der Abwehrkette hatte er erst kürzlich gegen den VfL Bochum unter Beweis gestellt.

Hinten rechts stehen die Zeichen bei Sacha Boey auf Abschied, der den Erwartungen - auch aufgrund von hartnäckigen Verletzungsproblemen - bisher noch nicht gerecht wurde. Der im Januar 2024 für 30 Millionen Euro Ablöse aus Istanbul verpflichtete Franzose könne die Bayern bei einem angemessenen Angebot verlassen.

Im Mittelfeld soll neben Leon Goretzka (2026), der schon im vergangenen Sommer auf der Abschussliste stand, auch Joao Palhinha (2028) auf der Kippe stehen. Zumal der 51-Millionen-Euro-Neuzugang inzwischen auf deutlich weniger Spielzeit als Goretzka kommt.

In der Offensive könnten Kingsley Coman (2027) und Serge Gnabry (2026) für Transfereinnahmen sorgen. Besonders Letzterer ist in dieser Saison weit von einem Stammplatz entfernt. Andernfalls dürften die auslaufenden Verträge von Leroy Sané und Thomas Müller nicht verlängert werden, was Gehaltseinsparungen von rund 37 Millionen Euro brächte.

Während sich bei Sané vor allem Eberl für eine Weiterbeschäftigung stark machen soll, hängt Müllers Zukunft auch an dessen eigenen Plänen. Ein Karriereende des 35-Jährigen scheint denkbar.

Außerdem hoffen die Bayern laut der Sport Bild darauf, dass sich für den an Osasuna verliehenen Bryan Zaragoza ein Abnehmer findet und Tottenham Hotspur die Kaufoption für Mathys Tel zieht. Jene liegt bei 60 Millionen Euro.

Mit der Summe könnten die Münchner auch den ersehnten Backup für Harry Kane verpflichten, um auch im Sturm eine Dopplung zu schaffen. Zudem bedarf es noch eines Ersatzes für Eric Dier, dessen Kontrakt dem Vernehmen nach ebenfalls nicht verlängert wird. Der immer wieder gehandelte Dean Huijsen vom AFC Bournemouth dürfte angesichts der finanziellen Sorgen aber zu teuer sein.

Eine weitere gewaltige Einnahmequelle stellt die Klub-WM dar, bei der die Prämien dem Bericht zufolge unterschiedlich ausgeschüttet werden. Das Preisgeld für die 32 Teilnehmer sei abhängig von deren Klub-Ranking.

Ein großer Profiteur dieser Regel wären die Bayern, die in der Liste der UEFA derzeit auf Platz drei liegen und sich allein über rund 30 Millionen Euro Startprämie freuen dürfen. Im Falle eines Titelgewinns sollen zwischen 100 und 120 Millionen Euro winken.