Nutzen die Bayern das Vertragschaos um Gavi beim FC Barcelona im Sommer aus? Schon länger gibt es Gerüchte über ein Interesse der Münchner an dem hochtalentierten Mittelfeldspieler. Laut der spanischenSporthat derFCB sogar bereits den Berater des 18-Jährigen kontaktiert.
Barcelona hatte den Vertrag von Gavi eigentlich im September 2022 bis 2026 verlängert, aufgrund der finanziellen Engpässe des Vereins weigert sich die Liga aber, dass das Talent registriert wird. Auch ein Einspruch wurde abgeschmettert.
Deshalb gilt weiterhin Gavis noch bis 2023 laufender Ausbildungsvertrag, offiziell ist er noch bis zum Sommer Teil des Reserveteams. Nach der Saison wäre er nach aktuellem Stand ablösefrei, sollten sich der Verein und die Entscheider von LaLiga in dem Rechtsstreit nicht einigen können. Gavi, dessen Marktwert auf 90 Millionen Euro geschätzt wird, könnte zum wertvollsten ablösefreien Spieler aller Zeiten werden und würde damit Lionel Messi ablösen. Der Argentinier war laut der darauf spezialisierten Portale bei seinem Wechsel zu PSG in der Saison 2021/22 80 Millionen Euro wert.
Es wundert also nicht, dass zahlreiche Topklubs mit den Hufen scharren und ihre Chance auf einen Transfercoup wittern. Zumal Gavi längst Leistungsträger bei den Katalanen ist und beinahe jedes Spiel von Beginn an bestreitet. Neben den Bayern soll vor allem der FC Chelsea starkes Interesse zeigen. Die Blues haben dem Vernehmen nach ebenfalls schon Gespräche mit der Gavi-Seite geführt.
In Gavi würde der FCB einen für sein Alter schon sehr reifen Ballverteiler bekommen, der häufig den direkten Weg sucht und das Spiel schnell macht. Der junge Spanier gilt als begnadeter Techniker, der mit seinen Tempodribblings auch gerne auf dem Flügel auftaucht, Lücken für seine Vorderleute reißt und diese dann piekfein bedient.
Mit seiner Spielintelligenz kann Gavi auch rechtzeitig das Tempo herausnehmen und das Spiel beruhigen. Trotz seines zierlichen Körpers weiß er auch, wie er diesen einzusetzen hat. In Sachen Zweikampfsführung müsste er aber dennoch eine ordentliche Schippe draufpacken, um Kimmich in bestimmten Situationen den Rücken freizuhalten. Gavi ist kein klassischer Sechser, seine Stärken kommen besonders im Halbraum zur Geltung.
Im Zusammenspiel mit Kimmich wäre viel Kommunikation vonnöten. Vielmehr liegt Gavi in seiner derzeitigen Verfassung ein System mit drei zentralen Mittelfeldspielern - zum Beispiel an Kimmichs Seite und einem rein defensiv orientierten Sechser dahinter. Das Potenzial, die einstige Rolle von Thiago einzunehmen, hat er aber zweifellos.
Und Barcelona? Das hat einen Verbleib von Gavi noch lange nicht aufgegeben. "Wir werden Gavi auf jeden Fall registrieren. Es gibt kein Problem, es wird bald erledigt und abgeschlossen sein. Wir glauben, dass Gavi beim FC Barcelona seine Karriere beenden wird", sagte Direktor Profifußball Mateu Alemany neulich.