Lucas Hernández ist auch vier Jahre nach seinem Wechsel von Atlético Madrid zum FC Bayern immer noch der Rekordeinkauf der Bundesliga mit einer Ablösesumme von 80 Millionen Euro. Rein sportlich wäre sein Abgang allerdings nicht so schmerzhaft, wie er womöglich auf den ersten Blick erscheint.
Hernández war über seine ganze Zeit in München vom Verletzungspech verfolgt. In vier Jahren in München machte er nie mehr als 25 Bundesliga-Spiele in einer Saison - in der abgelaufenen Spielzeit waren es nur sieben Spiele nach einem Muskelbündelriss früh in der Saison sowie einem Kreuzbandriss, den er sich bei der WM in Katar zugezogen hatte. Zur Erinnerung: Er kam bereits mit einer langwierigen Innenbandverletzung nach München und machte in seiner Premierensaison lediglich 19 Spiele in der Bundesliga.
Rein sportlich sollte Hernández also kein zu großer Verlust sein. In einer Innenverteidigung, in der sich allen voran Matthijs de Ligt in Hernández' Abwesenheit als linker Innenverteidiger festgespielt hat, wäre der Franzose womöglich nur ein Rotationsspieler gewesen. Gleiches gilt für seine Nebenrolle als Backup von Alphonso Davies hinten links.
Für den FC Bayern, der durchaus darum gekämpft hat, den 2024 auslaufenden Vertrag mit dem 27-Jährigen zu verlängern, kommt der nun bevorstehende Wechsel zu PSG darüber hinaus zu einer günstigen Zeit - und zu einer brauchbaren Summe. Denn Hernández' Ersatz steht nach übereinstimmenden Medienberichten bereits in den Startlöchern. Die Rede ist von Kim Min-Jae (26), der als bester Verteidiger der Serie A von den Münchner Bossen betrachtet wird und generell als Granate gilt. Seine festgeschriebene Ablösesumme bei Napoli soll bei rund 50 Millionen Euro liegen. Also der Betrag, den man in etwa für Hernández einnimmt.
Der Koreaner wird die Rolle in der Innenverteidigung seines Vorgängers somit wohl nahtlos einnehmen - für hinten links hat man bereits Ex-BVB-Profi Raphaël Guerreiro als Backup verpflichtet. Unterm Strich bekommen die Münchner also für einen älteren und teureren Spieler einen jüngeren, günstigeren und womöglich sogar besseren Spieler.