Benjamin Pavard/João Cancelo vs. Marius Wolf
Egal ob Pavard oder Cancelo am Ende die rechte Abwehrseite (in unterschiedlicher Form) besetzen, gegenüber Wolf haben beide das bessere Gesamtpaket.
Pavard spielt eine seiner stärksten Saisons für die Bayern, besonders in seiner Rolle als rechter Part in der Dreierkette ging er in den vergangenen Wochen auf. Hinten war er stets ein stabiler Rückhalt, dazu mit starken sechs Toren in wettbewerbsübergreifend 32 Pflichtspielen.
Cancelo hat nach seiner Ankunft im Winter zwar einen wechselhaften Start hingelegt, seine Qualitäten in der Offensive sind aber unumstritten. Kaum ein anderer hat so ein gutes Auge für den Mitspieler und kann derart butterweiche Flanken schlagen. Nur defensiv zeigt der Portugiese immer wieder Schwächen, weshalb er gegen Dortmunds Offensivpower wohl keine Option als rechter Außenverteidiger in einer Viererkette darstellt.
Cancelos größter Kritikpunkt trifft auch auf Wolf zu. Der eigentlich gelernte Offensivspieler hat hin und wieder Schwierigkeiten mit der Positionierung am eigenen Sechzehner und der Entscheidungsfindung im Spiel gegen den Ball. Das offenbarte auch sein zweiter Auftritt für das DFB-Team gegen Belgien. Offensiv braucht er sich sowohl vor Pavard als auch vor Cancelo nicht gänzlich zu verstecken, auch wenn noch Luft nach oben besteht.
Punkt für Bayern: 1:1
Dayot Upamecano vs. Niklas Süle
In der Innenverteidigung schenken sich die beiden Rivalen nicht viel. Bayern hat zwar deutlich mehr Breite, das Duo Süle/Schlotterbeck harmoniert aber seit Wochen bestens miteinander.
Gegenüber seinem ehemaligen Teamkollegen Upamecano präsentiert sichSüle derzeit mindestens auf dem gleichen Niveau. In Sachen Spieleröffnung und Tempo nehmen sich beide nicht viel, in der Zweikampfführung ist der Franzose vielleicht einen Tick stärker. Dafür ist der Nationalspieler etwas weniger fehleranfällig und verfügt über ein gutes Timing bei Grätschen.
Nur in der Hinserie gegen Köln (2:3) und Gladbach (2:4) enttäuschte Süle. Upamecano ist dagegen immer wieder für Flüchtigkeitsfehler gut - so auch bei der jüngsten Pleite gegen Leverkusen, als er Amine Adli völlig unnötig im Strafraum abräumte. An anderen Tagen stellt er jedoch mal eben Kylian Mbappé für 90 Minuten kalt.
Punkt für beide: 2:2
Matthijs de Ligt vs. Nico Schlotterbeck/Mats Hummels
Auch im Duell zwischen de Ligt und Schlotterbeck kann kein Sieger benannt werden.
Ersterer ist zwar etwas sicherer im Spielaufbau (Passquote weit über 90 Prozent), während letzterer mit 67 Prozent der bessere Zweikämpfer ist (knapp vier Prozent vor de Ligt). Unter hohem Gegnerdruck wissen sich beide am Ball zu helfen.
De Ligt hat zwar den deutlich höheren Marktwert,in der aktuellen Form ist Schlotterbeck aber mindestens auf Augenhöhe. Entsprechend schwer würde sein Ausfall wiegen, gegenüber Mats Hummels hätte de Ligt zudem klare Vorteile.
Punkt für beide: 3:3
Alphonso Davies vs. Julian Ryerson
Ryerson hat es in kürzester Zeit geschafft, dass die linke Abwehrseite der Dortmunder deutlich weniger anfällig für Pässe in die Tiefe und zugelassene Flanken ist. Offensiv fehlt es der Winter-Verpflichtung etwas an der Klasse, was durch den Positionstausch von Guerreiro von links hinten ins Mittelfeld aber aufgefangen wird.
Bei Davies verhält es sich quasi gegensätzlich. Durch seinen enormen Offensivdrang bleiben seine Defensivaufgaben hin und wieder auf der Strecke. Durch seine unfassbaren Sprintqualitäten (mehr als 37 km/h) läuft er die Lücken aber häufig zu.
Mit seinen Tempodribblings kann der Kanadier außerdem jede gegnerische Abwehr zur Verzweiflung bringen. Seine vier Vorlagen nach 22 Bundesligaspielen in dieser Saison sind bereits persönlicher Bestwert. Dazu ist er in Sachen Technik deutlich versierter.
Punkt für Bayern: 4:3