"Es ist klar, dass ich nicht Teil des Plans des Trainers bin": Inter-Star sagt nach dem verlorenen CL-Finale der italienischen Nationalmannschaft ab

Der Innenverteidiger habe beschlossen, "nicht positiv auf seine Einberufung zu reagieren", sagte Nationaltrainer Luciano Spalletti. Italien trifft am Freitag in der WM-Qualifikation auf Norwegen, Montag folgt das Duell mit Moldawien.

Erstmals seit knapp zwei Jahren war der 37-Jährige für die Squadra Azzurra nominiert gewesen. Er absolvierte bislang 37 Länderspiele (ein Tor) und gewann 2021 die Europameisterschaft. "Er hat kein körperliches Problem, er denkt nur über alles nach, was er in letzter Zeit durchgemacht hat", sagte Spalletti.

Acerbi hatte am Samstag mit Inter Mailand das Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain 0:5 verloren. Er nahm bei Social Media Stellung und sagte zu seiner Entscheidung, diese sei ihm "nicht leicht gefallen". Er führte aus: "Angesichts der jüngsten Ereignisse bin ich jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass derzeit die Voraussetzungen nicht gegeben sind, um diesen Weg unbeschwert weiterzugehen. Ich suche keine Ausreden oder Gefälligkeiten, sondern verlange Respekt. Und wenn dieser Respekt von denen fehlt, die eine Gruppe führen sollten, dann ziehe ich mich lieber zurück."

Ziemlich deutlich sagte er dann Richtung Spalletti: "Ich bin niemand, der sich an eine Berufung klammert. Ich habe immer alles gegeben, aber ich bleibe nicht dort, wo ich nicht mehr wirklich gewollt bin, und es ist klar, dass ich nicht Teil des Plans des Trainers bin. Das ist meine Entscheidung, und wie ich dem Trainer heute Morgen gesagt habe, ist sie weder endgültig noch aus Wut oder gar aus 'Depression' über ein verlorenes Champions-League-Finale getroffen, sondern nur aus dem Bedürfnis heraus, einen Schritt zurückzutreten."

Hintergrund von Acerbis Absage dürften Aussagen Spallettis aus dem März sein. Damals war dieser gefragt worden, ob er nicht den Routinier für das Spiel gegen Norwegen nominieren wolle, da dieser Norwegens Star Erling Haaland bereits mehrfach ausgeschaltet hatte. Spalletti hob zwar anschließend Acerbis Vorzüge hervor, lobte aber dessen deutlich jüngere Konkurrenten ebenfalls und fragte zudem: "Wissen Sie, aus welchem Jahr Acerbi stammt?"

Womöglich spielen auch Rassismusvorwürfe aus dem Jahr 2024 eine Rolle, als Juan Jesus und Juan nach einem Spiel zwischen Inter und Napoli Acerbi beschuldigten. Dieser wurde von der Squadra Azzurra ausgeladen, obwohl er stets seine Unschuld beteuerte.