Christoph Freund FC Bayern 2025Getty Images

"Es ist für den FC Bayern auf Sicht nicht tragbar": Frust am FCB-Campus? Christoph Freund wehrt sich

Sportdirektor Christoph Freund hat die mangelnden Einsatzzeiten der Talente beim FC Bayern München verteidigt. Im Nachwuchsbereich des FCB soll sich zuletzt Frust breitgemacht haben.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Laut der Sport Bild herrsche am Campus der Münchner derzeit "große Unzufriedenheit" über die Behandlung der vielen Talente. Obwohl rund 40 hochveranlagte Teenager in den Jahrgängen 2006 bis 2009 aktuelle Jugend-Nationalspieler sind, fanden sie unter Trainer Vincent Kompany in der vergangenen Saison keinerlei Beachtung. Für U19-Spieler sprangen insgesamt nur 53 Einsatzminuten heraus.

    Für Stirnrunzeln habe auch der Umgang mit Top-Talent Lennart Karl beim 4:0-Sieg über den 1. FC Heidenheim im April gesorgt, als dieser schon umgezogen zur Einwechslung bereitstand und letztlich doch nicht ins Spiel kam. Stattdessen brachte Kompany Streichkandidat Joao Palhinha. Auch bei der Klub-WM berücksichtigte der Belgier seine Youngster kaum, was auch zum Unmut bei Adam Aznou geführt haben soll. Der 19-jährige Linksverteidiger will die Münchner nach nur acht Spielminuten in den USA nun offenbar verlassen.

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  • Vincent KompanyGetty

    WAS WURDE GESAGT?

    Freund pochte im Gespräch mit der Sport Bild derweil darauf, dass die Bayern bei der Klub-WM "bewusst vielen Talenten die Möglichkeiten gegeben haben, über einen längeren Zeitraum bei den Profis dabei zu sein". Der 48-jährige Österreicher ergänzte: "Lennart Karl, Adam Aznou, Leon Klanac, Cassiano Kiala, Jonah Kusi-Asare und David Santos Daiber werden wie auch Wisdom Mike weiterhin regelmäßig mit den Profs trainieren. Wir setzen großes Vertrauen in diese Nachwuchsspieler: Jeder hat die Chance, seinen Weg zu machen. Die Tür ist bei uns generell offen – das gilt auch für weitere Talente."

  • Lennart KarlImago

    WIE GEHT ES WEITER?

    Zumindest bei Karl scheint sich Perspektive bei den Bayern verändert zu haben. Wie der kicker bereits vergangene Woche berichtete und die Sport Bild nun ebenso vermeldete, wird der 17-Jährige fest als Backup für Michael Olise auf dem rechten Flügel eingeplant. So soll er von einem Verbleib in München überzeugt werden. Karls Vertrag läuft am Saisonende aus. Insgesamt sollen dem Bericht der Sport Bild zufolge dauerhaft acht Nachwuchsspieler bei den Profis mittrainieren.

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  • WAS WURDE NOCH GESAGT?

    Ein Umdenken wie bei Karl ist auch dringend vonnöten, findet Didi Hamann. "Immer wenn der FC Bayern eine Ära geprägt hat, war zuvor ein Trainer da, der auf junge Spieler gesetzt hat", sagte er gegenüber der Sport Bild und betonte: "Es ist für den FC Bayern auf Sicht nicht tragbar – und auch nicht finanzierbar –, einen Trainer zu haben, der nicht auf Talente setzt. Man kann nicht jedes Jahr 100, 150 Millionen Euro für fertige Spieler ausgeben. Ich würde den Wahnsinn nicht mitmachen und lieber zwei, drei junge Spieler reinschmeißen. Das würden die Fans verstehen, sie würden es honorieren – selbst wenn am Ende einmal eine titellose Saison steht."

    Die Bayern wollen auch in Zukunft darauf bauen, dass Eigengewächse später etablierte Größen bei den Profis werden. In Sachen Einsatzminuten lagen sie in der abgelaufenen Saison dahingehend sogar auf Platz drei hinter dem SC Freiburg und FSV Mainz 05. "Knapp 50 Prozent unserer Nachwuchsspieler werden Profs – damit ist die Durchlässigkeit beim FC Bayern für Talente in den Profifußball sowohl im deutschen als auch im internationalen Vergleich sehr gut", stellte Freund klar.

  • Paul Wanner U21 Germany 06182025(C)Getty Images

    WUSSTEST DU DAS?

    Paul Wanner könnte dem Vernehmen nach hingegen erneut verliehen werden, um weiter Spielpraxis auf höchstem Niveau zu sammeln. Zahlreiche Bundesligisten zeigen angeblich Interesse an dem österreichischen Offensivspieler, der es wohl trotz Jamal Musialas schwerer Verletzung schwer haben dürfte.

    In Frans Krätzig (RB Salzburg), Nestroy Irankunda (FC Watford) und Gabriel Vidovic (Dinamo Zagreb) haben dem FCB bereits drei Campus-Spieler den Rücken gekehrt. Arijon Ibrahimovic (1. FC Heidenheim) und Maurice Krattenmacher (Hertha BSC) wurden verliehen.

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