Emanuel Emegha Straßburg 2025IMAGO / Gonzales Photo

"Er war am Boden zerstört und ich war es auch": Neuzugang des FC Chelsea wird von den eigenen Fans niedergemacht

Beim französischen Erstligisten Racing Straßburg wird der starke Start in die neue Saison von einer Kontroverse um Starstürmer Emanuel Emegha überschattet.

  • WAS IST PASSIERT?

    Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, wechselt der 22-Jährige im Sommer 2026 zum FC Chelsea. Angeblich hat Chelsea sogar die Möglichkeit, Emegha bereits im Januar nach England zu beordern. Die Londoner befinden sich ebenso wie Straßburg im Besitz des Konsortiums BlueCo unter Leitung von Unternehmer Todd Boehly. Transfers zwischen beiden Klubs sorgen seit geraumer Zeit für Aufsehen und werden vor allem von vielen Racing-Fans kritisch beäugt.

    Emeghas Transfer bildet da keine Ausnahme und die Gruppierung Ultra Boys machte ihrem Ärger am Rande des 1:0-Erfolgs am Wochenende gegen Le Havre Luft. Auf einem Banner in der Fankurve hieß es: "Emegha, Marionette von BlueCo. Wenn Du dein Trikot gewechselt hast, gib deine Kapitänsbinde ab". Außerdem wurde der Angreifer ausgebuht, als er seinen Award für den besten Ligue-1-Spieler des Monats August in Empfang nahm.

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    DIE REAKTION:

    Straßburgs Trainer Liam Rosenior kritisierte das Verhalten anschließend deutlich. Auf den offiziellen Kanälen des Klubs sagte er: "Emanuel Emegha war am Boden zerstört und ich war es auch. Ich bin sehr enttäuscht von dem, was ich gesehen habe. Banner, die sich gegen einen unserer besten Spieler der letzten Saison richten, sind inakzeptabel."

    Weiter schimpfte er: "Meine Spieler verdienen etwas Besseres. Sie haben eine tadellose Einstellung und verdienen eine andere Behandlung. Wir stehen vor einer wegweisenden Saison, in der wir im Europapokal spielen. Aber eine Minderheit scheint mit unseren Leistungen nicht zufrieden zu sein."

    Gleichzeitig stellte Rosenior klar, dass sich seine Worte "gegen eine Minderheit" der Fans richten: "Das wird gar nichts ändern. Ich bin stolz auf alle meine Spieler und Emanuel Emegha wird unser Kapitän bleiben, solange er hier ist."

  • DIE TRANSFERGESCHICHTE:

    Emegha spielte für Sparta Rotterdam und Royal Antwerpen, ehe er 2023 für 13 Millionen Euro Ablöse von Sturm Graz nach Straßburg wechselte.

    Der niederländische U21-Nationalspieler soll bei Chelsea ab dem Sommer 2026 einen Siebenjahresvertrag erhalten. Nach der Verkündung des Transfers posierte Emegha bereits mit einem Trikot seines neuen Vereins und sagte: "Ich hätte diesen Sommer bei Vereinen unterschreiben können, die an der Champions League teilnehmen, aber das Gesamtprojekt von Straßburg und Chelsea hat mich überzeugt. Jetzt möchte ich Racing nach Europa führen."

    Chelsea, aktuell mit einem Überangebot an Angreifern ausgestattet, machte wohl auch deshalb bei Emegha so früh Nägel mit Köpfen, um andere Interessenten fernzuhalten. Dem Vernehmen nach buhlte auch Newcastle United schon um die Dienste des Mittelstürmers.

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    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Emegha erzielte in 64 Spielen für die Elsässer 26 Tore und lieferte fünf Assists. Er hatte mit seinen überzeugenden Vorstellungen in der vergangenen Spielzeit großen Anteil am Erreichen des siebten Platzes in der Ligue 1 und der damit verbundenen Teilnahme an den Playoffs zur UEFA Conference League. Dort schnürte er im entscheidenden Rückspiel gegen Bröndby Kopenhagen (3:2) einen Doppelpack und sicherte damit die Teilnahme an der Gruppenphase.

  • WIE GEHT ES WEITER?

     Mit drei Siegen aus den ersten vier Partien ist Straßburg gut in die neue Saison gestartet und belegt in der Ligue 1 Rang fünf. Als nächstes wartet am Sonntagabend das Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Paris FC auf Emegha und seine Mannschaftskameraden.