17 Scorerpunkte in 26 Spielen: Wird Emanuel Emegha der neue Torjäger des FC Chelsea?

Emegha zeigt in dieser Saison, dass er einer der besten Stürmer der Ligue 1 ist. Der Angreifer hat derzeit in 26 Spielen 14 Tore erzielt und drei Vorlagen gegeben. Damit liegt er auf Platz vier der Torschützenliste. Bei Straßburg ist Emegha in einer Mannschaft gelandet, die weit über den Erwartungen spielt. Der Verein liegt auf dem siebten Platz der Ligue 1 und ist nur einen Punkt von einem Platz entfernt, der am Ende der Saison zur Teilnahme an den europäischen Wettbewerben berechtigt.

Die Form, die der Stürmer der niederländischen Junioren-Nationalmannschaft seit Monaten bei Straßburg zeigt, ist keine Selbstverständlichkeit. Sie zeigt, dass er in wenigen Jahren enorme Fortschritte gemacht hat.

Der Stürmer wurde am 3. Februar 2003 als Teil eines Zwillingspaares in Den Haag geboren und wuchs im Schilderswijk auf, einem Stadtteil, der für seine Kriminalität und Armut bekannt ist. Im Alter von elf Jahren wurde er von Sparta Rotterdam entdeckt, wo er die gesamte Jugendausbildung durchlief.

Als Junge, der ohne Vater aufwächst, hat er mit Verhaltensproblemen zu kämpfen und wird von seinem ehemaligen Jugendtrainer Paul Simonis als "Enfant terrible" bezeichnet. Der heutige Trainer des Sensations-Pokalsiegers Go Ahead Eagles wird von Emegha als wichtige Person in seiner Entwicklung als Fußballer und Mensch genannt. Ein Beweis dafür, dass das richtige Umfeld einen Menschen positiv verändern kann.

Dank dieser guten Struktur und Betreuung bei Sparta Rotterdam entwickelt sich der Stürmer rasant. Mit 17 Jahren gibt der Stürmer sein Profi-Debüt für Sparta gegen Ajax und erzielt bei einem 3:0-Sieg gegen Vitesse sein erstes Tor. Den Treffer widmet er seinem ehemaligen Teamkollegen Ousmane Kone, der auf tragische Weise bei einem Teamausflug ums Leben kam. Emegha kommt in seiner Debüt-Saison schließlich auf drei Tore in 39 Pflichtspielen für die Kasteelheren.

Nach seiner Zeit bei Sparta sieht er sich bereit für einen Schritt nach oben und wechselt zu Royal Antwerpen nach Belgien. Diese Zusammenarbeit ist jedoch nicht von Erfolg gekrönt, denn Emegha kommt für Antwerpen nicht über einen Einsatz gegen OH Leuven in der Jupiler Pro League hinaus. Daraufhin beschließen beide Parteien, die Zusammenarbeit zu beenden. Sturm Graz befreit ihn im Winter aus seiner Misere, und in Österreich läuft es für Emegha deutlich besser.

Bei Sturm Graz erzielt er schließlich zehn Tore in 36 Pflichtspielen und bereitet zudem fünf Tore vor. Strasburg wird auf ihn aufmerksam und beschließt im Juli 2023, 13 Millionen Euro für Emegha zu zahlen. Derzeit erlebt er ebenda seinen großen Durchbruch in der Ligue 1. Der Stürmer spielt in seiner erst zweiten Saison im Verein sein bis dato bestes Jahr als Profi.

Strasburg erlebt eine unvergessliche Saison und träumt vom europäischen Fußball. Die Mannschaft strotzt vor jungen Talenten wie Andrey Santos, Dilane Bakwa, Diego Moreira, Guéla Doué und Valentín Barco. Der englische Trainer Liam Rosenior leistet mit seiner jungen Mannschaft hervorragende Arbeit und wurde kürzlich mit einer Nominierung zum Trainer des Jahres durch die UNFP belohnt.

Die Qualifikation für den europäischen Fußball ist für Straßburg in greifbarer Nähe, und der 22-jährige Stürmer ist ein wichtiger Faktor, der über den Erfolg entscheiden wird.

Von seinem Profil her ähnelt er Victor Osimhen. Trotz seiner schlanken Statur ist er körperlich stark, verfügt über eine enorme Arbeitsmoral und eine gute Positionierung vor dem Tor. Außerdem behält er den Überblick, wenn ein Mitspieler in einer besseren Position ist. Torriecher und auch eine gewisse Uneigennützigkeit stimmen also. Allerdings muss Emegha noch an seiner Effizienz arbeiten.

Abgesehen von den Ambitionen mit dem Verein sind Emeghas individuelle Ziele klar. Er möchte für die niederländische Nationalmannschaft spielen, doch bis dato wird er von Bondscoach Ronald Koeman noch ignoriert. Ein Umstand, der nicht spurlos an Emegha vorbeigegangen ist. Koeman erklärte jedoch, dass er noch keinen Grund sehe, ihn zu nominieren.

Vorerst muss sich Emegha mit Spielen für die niederländische Junioren-Nationalmannschaft begnügen, mit der er im kommenden Sommer an der U21-Europameisterschaft teilnehmen wird. Angesichts seiner Form, seines Selbstvertrauens und seiner Ambitionen ist es aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Stürmer für die A-Nationalmannschaft nominiert wird.

Die nächsten Schritte von Emegha sind noch unklar, aber L'Équipe berichtete bereits, dass Newcastle United Interesse an dem Stürmer von Straßburg habe. Auch Chelsea, das wie Straßburg zu Todd Boehlys BlueCo gehört, gilt als interessiert. Bei einem Wechsel in die Premier League im Sommer könnte dann auch für Koeman kein Weg mehr an Emegha vorbeiführen.