Die Go Ahead Eagles haben ihren Stürmer Victor Edvardsen nach dessen indiskutabler Aktion gegen Angelo Stiller vom VfB Stuttgart zur Rechenschaft gezogen. Der Schwede wurde mit einer Geldstrafe bedacht, die jedoch verschwindend gering ist.
GettyEr sorgte für eine Welle der Entrüstung! Verschwindend geringe Geldstrafe für Übeltäter nach hässlicher Aktion gegen Angelo Stiller vom VfB Stuttgart
Edvardsen entschuldigt sich und kassiert Geldstrafe
"Go Ahead Eagles und Victor Edvardsen bedauern den gestrigen Vorfall. Der Verein hat Edvardsen mit einer Geldstrafe von 500 Euro belegt, die an die sozialen Dienste des Vereins gespendet wird", heißt es in dem am Freitag erschienen Statement des niederländischen Klubs aus Deventer.
Außerdem entschuldigte sich Edvardsen für sein Verhalten: "Es wurden Dinge zwischen uns gesagt und getan, die nicht auf einen Fußballplatz gehören. Nach dem Spiel bin ich in die Stuttgarter Kabine gegangen, um mich zu entschuldigen. Ich habe eine Vorbildrolle und habe mich entsprechend zu verhalten."
AFP"Hochgradig asozial": Edvardsen-Aktion schlägt hohe Wellen
Edvardsen hatte bei dem Europa-League-Spiel am Donnerstag, das der VfB mit 4:0 gewann, mit entsprechenden Gesten mehrfach über Stillers Nase gespottet. Die Provokation bezeichnete RTL-Kommentator Cornelius Küpper als "hochgradig asozial". Experte Wesley Sneijder wetterte: "Ich finde das traurig. So etwas gilt es in keiner Weise zu akzeptieren."
Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Edvardsen dem Vernehmen nach Stiller erst nach kurzem Zögern die Hand gereicht haben soll. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Vorfall schon längst eine Welle der Entrüstung ausgelöst, während Fans und weitere Experten neben Sneijder scharfe Kritik übten.
Zudem gab Edvardsen, der in Folge einer Rudelbildung wie auch Stiller eine Gelbe Karte kassierte, im Anschluss zunächst das Unschuldslamm. "Ich wollte unserem Team noch einmal etwas Energie verleihen und war voller Adrenalin und spiele sehr emotional. Ich habe mich bisher nicht entschuldigt und weiß auch nicht, ob ich das tun werde", sagte er und betonte: "Es ist leicht, sich zu entschuldigen, aber er hat auch Dinge gesagt, von denen Ihr nichts mitbekommen habt. Er könnte sich genauso gut auch bei mir entschuldigen."
Eagles-Geschäftsführer Jan Willem van Dop fand hingegen klare Worte: "Als Verein sind wir mit Victors Verhalten überhaupt nicht zufrieden und distanzieren uns davon. Es ist gut, dass er sich danach entschuldigt hat, aber es bleibt ein Makel am Abend."
Schon vor dem Anpfiff knallte es: VfB-Fans treten vorzeitige Heimreise an
Schon vor dem Anpfiff war der Fußball in den Hintergrund gerückt, nachdem ein Großteil der organisierten Fanszene des VfB wieder abgereist war. Niederländische Behörden hatten die Stuttgarter Anhänger wegen angeblich aggressiven Verhaltens ein Betretungsverbot für Deventer ausgesprochen. Nach vergeblichen Vermittlungsversuchen sprach der Pokalsieger anschließend von einem "unverhältnismäßigen Vorgehen". Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle echauffierte sich lautstark: "Ich bin schockiert! So geht die Fankultur kaputt. Das lassen wir uns nicht gefallen."
Sportlich lief der Abend für die Schwaben derweil deutlich erfreulicher. Durch die Tore von Jamie Leweling (20., 35.), Bilal El Khannouss (59.) und Badredine Bouanani (90.) darf der VfB wieder auf den direkten Einzug ins Achtelfinale der Europa League hoffen. Bei noch drei verbliebenen Partien stehen die Stuttgarter aktuell auf Platz neun, der Umweg über die Playoffs bleibt den besten acht Mannschaften erspart.
Die Ergebnisse des VfB Stuttgart in der Europa League
- Stuttgart - Celta Vigo 2:1
- Basel - Stuttgart 2:0
- Fenerbahce - Stuttgart 1:0
- Stuttgart - Feyenoord 2:0
- Go Ahead Eagles - Stuttgart 0:4



