Trotz scheinbar perfekter Voraussetzungen gibt es aus BVB-Sicht dennoch mehrere Hürden, die es für einen Transfer zu überwinden gilt. Zum einen wäre da der Vertrag Thurams zu erwähnen. Beim OGC Nizza besitzt der 22-Jährige noch ein bis 2025 laufendes Arbeitspapier.
Les Aiglons besitzen dementsprechend keinerlei Verkaufsdruck. Erst im Sommer 2024 müsste man sich - sollte bis dahin keine Einigung über eine weitere Zusammenarbeit getroffen werden - mit einem Verkauf auseinandersetzen. Dem Vernehmen nach ist sich Nizza dieser starken Verhandlungsposition bewusst und fordert nicht weniger als 50 Millionen Euro für Thuram.
Eine solche Summe könnte der BVB wiederum nur stemmen, wenn sich etwas auf der Verkaufsseite tut. Dort könnte zwar Bellingham mit einem Transfer die 100-Millionen-Euro-Marke knacken und den Borussen viel Geld in die Kassen spülen, fraglich ist aber, ob Dortmund derart viel Geld in ein so junges Talent wie Thuram investieren möchte.
Ein weiteres Problem stellt die große Konkurrenz im Werben um Thuram dar. Verschiedenen Medienberichten zufolge sollen mehrere europäische Schwergewichte ihre Fühler nach dem Mittelfeldspieler ausgestreckt haben. Die Interessenten reichen dabei vom FC Liverpool über Real Madrid und Paris Saint-Germain bis hin zu Manchester City. Sogar Ligakonkurrent RB Leipzig soll ein Auge auf den 22-Jährigen geworfen haben, auch wenn den Sachsen nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.
Dass Thuram so begehrt ist, kommt für seinen Trainer nicht überraschend. Nizza-Coach Didier Digard sagte unlängst bei RMC: "Khéphren ist fantastisch. Er hört zu und setzt Anweisungen direkt um. Er hat noch Luft nach oben und ist schon sehr gefragt."
Überzeugungskraft müsste der BVB deshalb vor allem in Sachen Gesamtpaket leisten. Im Gegensatz zu anderen Topklubs bestünde bei der Borussia für Thuram eine große Chance auf regelmäßige Einsätze bei gleichzeitiger Chance, sich in der Champions League zu beweisen. Auch hat die jüngere Vergangenheit gezeigt, dass der BVB für junge Talente die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung bietet. Bellingham ist da nur eines von vielen Beispielen, die Dortmund als Sprungbrett nutzen konnten.
Thuram lässt seine Zukunft bisher noch offen. Wenngleich er doch einen großen Wunsch für die Zukunft hat – nicht nur in der Nationalelf mit Bruder Marcus, der Borussia Mönchengladbach verlassen wird, zusammenzuspielen: "Wir waren nie in derselben Mannschaft.Wir haben im Garten zusammengespielt, aber nie in einem Team, auch wenn wir im selben Verein waren. Ich hoffe, es wird irgendwann so weit sein, das wäre überragend."