Im weltweit größten Spiel des Vereinsfußballs stand Ryan Bertrand einst vollkommen unverhofft auf dem Rasen. Beim FC Chelsea war er eigentlich Dauerreservist, zuvor hatte er in keinem einzigen Champions-League-Spiel der Saison 2011/12 überhaupt im Kader gestanden. Doch im Finale von München gegen den FC Bayern, in Deutschland als "Finale dahoam" in die Geschichte eingegangen, spielte Bertrand auf einmal von Beginn an.
Ohnehin war es seine erste Partie in der Königsklasse überhaupt. Chelseas Trainer Roberto Di Matteo setzte auf dem linken Flügel überraschend auf Bertrand - unter anderem, weil der im offensiven Mittelfeld der Blues damals eigentlich gesetzte ehemalige brasilianische Nationalspieler Ramires gelbgesperrt fehlte. Die turbulente Schlussphase und die Verlängerung erlebte Bertrand zwar nicht mehr auf dem Platz, da er nach 73 Minuten ausgewechselt wurde. Dennoch darf er sich seit jenem 19. Mai 2012 Champions-League-Sieger nennen, da Chelsea bekanntlich nach Elfmeterschießen gewann und Bayern in ein Tal der Tränen stürzte.
"Die Champions League zu gewinnen war etwas Großes für mich - und je mehr Zeit vergeht, desto bedeutender wird es. Aber im Geschäftsleben heißt es: Du gegen alle anderen. Hier bist du ganz alleine für dein Schicksal verantwortlich", sagte Bertrand Ende 2024 der Daily Mail über sein neues Leben im Vergleich zu einem Höhepunkt seines früheren. Denn der 36-Jährige, der seine Karriere im Sommer 2024 beendet hatte, ist längst ein erfolgreicher Unternehmer.




