Spätestens nach dem neuerlichen Drama im Viertelfinale gegen Mali hat das Lied der Fans auch in der Mannschaft Einzug gehalten. Offensivstar Nicolas Pépé teilte im Anschluss an den 2:1-Sieg nach Verlängerung ein Video aus dem Teambus, in dem auch die Spieler lauthals sangen: "Wir haben nichts drauf, aber wir sind weiter".
Der Traum vom Titel stand für die Elfenbeinküste vergangenen Samstag gegen Mali indes erneut kurz davor, ausgeträumt zu sein. In der ersten Halbzeit trat man zuweilen sehr fahrig auf und Keeper Yahia Fofana musste seine Mannschaft nach gut einer Viertelstunde mit einem herausragend gehaltenen Elfmeter vor einem frühen Rückstand bewahren.
Seit der Gelb-Roten Karte für Kossounou kurz vor der Pause dann in Unterzahl, kassierte der Gastgeber 20 Minuten vor dem Ende das 0:1 gegen ein starkes Mali. Aufgeben war aber natürlich nicht drin. Und das glückliche Händchen Faés tat das Übrige: Kurz vor Schluss wechselte er Simon Adingra ein und der Offensivmann von Brighton fasste sich in der 90. Minute ein Herz, nahm es mit Malis kompletter Abwehr auf, legte ab auf Seko Fofana - und versenkte dessen abgeblockten Schuss geistesgegenwärtig zum Ausgleich im Netz.
Und es kam sogar noch besser. Wieder Last-Minute, natürlich. Als alles sich schon auf ein erneutes Elfmeterschießen einstellte, landete ein abgewehrter Freistoß an der Strafraumgrenze bei Seko Fofana, der zog einfach mal volley durch und der eingewechselte Oumar Diakité fälschte den Ball entscheidend ab. Zweite Minute der Nachspielzeit der Verlängerung, 2:1, Ekstase pur.
"Ich sagte den Spielern, dass wir nach der Niederlage gegen Äquatorialguinea tot waren und nach dem Sieg Marokkos gegen Sambia wiederbelebt wurden", erklärte Trainer Faé hinterher gegenüber Caf Online. "Dieser Abend war wundervoll, wundervoll", frohlockte Rechtsverteidiger Aurier. Und Seko Fofana betonte, dass man aus der bittersten Stunde wichtige Lehren gezogen hat: "Nach dem Spiel gegen Äquatorialguinea haben wir eine mentale Stärke entwickelt, mit der wir nun alle Widerstände überwinden können. Die Senegalesen zum Beispiel hatten all ihre Spiele (in der Gruppenphase, d. Red.) gewonnen, mussten aber nie eine schwierige Phase überstehen."
Die nächsten Widerstände auf dem Weg zum Titel warten nun am Mittwoch, wenn die Elfenbeinküste im Halbfinale auf DR Kongo trifft. Der gleiche Gegner übrigens, gegen den es auch beim letzten ivorischen Afrika-Cup-Triumph 2015 im Halbfinale ging. Vielleicht ja ein gutes Omen.