Monaco 2017 GFXGetty/GOAL

Einer war im Gefängnis, einer wurde zum 70-Millionen-Euro-Flop: So erging es Kylian Mbappé und Monacos Champions-League-Helden von 2017

Es war eine große Überraschung, an der die AS Monaco in der Saison 2016/17 in der Champions League schraubte. Knapp vier Jahre nach dem Wiederaufstieg in die Ligue 1 klopfte die hochtalentierte Truppe von Trainer Leonardo Jardim völlig unerwartet an die Tür zum Finale der Königsklasse. Nebenbei gewann sie auch noch den Meistertitel.

Angeführt von einem furiosen Shootingstar namens Kylian Mbappe eliminierte Monaco in der Königsklasse unter anderem den von Thomas Tuchel trainierten BVB - wenn auch unter tragischen Umständen - und Pep Guardiolas Manchester City, ehe sich ein abgezocktes Juventus in der Vorschlussrunde als zu stark erwies.

Mbappe war damals zarte 17 Jahre alt und feierte im Sturm seinen großen Durchbruch. Er netzte 26-mal und wurde französischer Nationalspieler. Es folgten der WM-Titel 2018 in Russland, der spektakuläre 180-Millionen-Transfer zu PSG und im vergangenen Sommer sein Wechsel zu Real Madrid.

Vor dem Playoff-Hinspiel am Mittwochabend gegen Benfica beleuchtet GOAL, wie es Monacos anderen Helden von damals anschließend erging und wo sie heute sind.

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    Danijel Subasic

    Der erfahrene Schlussmann absolvierte während seiner Laufbahn mehr als 200 Spiele für Monaco und wurde 2016/17 zum Torhüter des Jahres in der Ligue 1 gewählt. In der Champions League hielt er seinen Kasten nur einmal sauber, was allerdings auch der offensiven Spielweise seiner Mannschaft geschuldet war.

    Subasic blieb in der darauffolgenden Saison Monacos Stammkeeper und schaffte es anschließend mit Kroatien ins WM-Finale 2018. Danach aber ging es für ihn bergab. Erst kamen Verletzungen, dann fiel er im Fürstentum in Ungnade und verließ den Klub 2020.

    Subasic verbrachte ein Jahr außerhalb des Fußballs, bevor er zu seinem ehemaligen Verein Hajduk Split zurückkehrte, wo er zwei Spielzeiten lang als Ersatzspieler fungierte, bevor er 2023 seinen Rücktritt bekannt gab. Derzeit ist er als Torwarttrainer für die kroatische Nationalmannschaft tätig.

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    Djibril Sidibe

    Sidibe kam im Sommer 2016 für 15 Millionen Euro Ablöse aus Lille nach Monaco. Das viele Geld war er zunächst wert und glänzte als Rechtsverteidiger mir enormem Offensivdrang. Seine Leistungen in der Ligue 1 und der Champions League weckten das Interesse des FC Arsenal. Er wurde außerdem in die französische Nationalmannschaft berufen.

    Er war Teil des WM-Kaders von Didier Deschamps 2018. Ein Jahr später wechselte Sidibe auf Leihbasis zum FC Everton, setzte sich in der Premier League aber nicht durch. Es überraschte daher nicht, dass die Toffees ihre Kaufoption nicht zogen.

    2022 verließ er Monaco endgültig und heuerte ablösefrei bei AEK Athen an. Mit 32 Jahren kehrte er zur Saison 2024/25 in die Ligue 1 zurück und schloss sich dem FC Toulouse an.

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    Jemerson

    Innenverteidiger Jemerson, im Januar 2016 von Atletico Mineiro gekommen, gehörte zu den unauffälligen Spielern in Monacos Kadern. Solide und zuverlässig verrichtete er seine Arbeit in der Defensivzentrale und empfahl sich zwischenzeitlich für die Selecao, für die er zwei Länderspiele absolvierte.

    2017 hatte er seinen Leistungszenit auch schon überschritten und er verlor im Laufe der Zeit seinen Stammplatz. Im November 2020 wurde sein Vertrag vorzeitig aufgelöst. Seitdem war er bei Corinthians, Metz, bei Atletico Mineiro und jetzt bei Gremio tätig.

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    Andrea Raggi

    Mit seinen 32 Jahren war Raggi einer von Monacos Führungsspielern. Der frühere italienische Nationalspieler fand 2012 im Stade Louis II eine Heimat und blieb dort insgesamt sieben Jahre. Obwohl er in der Ligue 1 für den späteren Meister 2016/17 nur selten in der Startelf stand, brachte er es in der Königsklasse auf elf Einsätze.

    Raggi blieb als erfahrene Ergänzungskraft und beendete schließlich 2020 nach einigen Monaten der Vereinslosigkeit seine Laufbahn.

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    Kamil Glik

    Glik erlangte in seiner ersten Saison bei Monaco Kultstatus, nachdem er im Sommer 2016 für 11 Millionen Euro von Torino gekommen war. Der knallharte Verteidiger schonte weder sich noch Gegner und avancierte mit seiner Spielweise zum Fanliebling. Dazu steuerte er noch das eine oder andere wichtige Tor bei.

    Glik, der mehr als 100 Länderspiele für Polen absolviert hat, kam in vier Spielzeiten auf 167 Einsätze für Monaco, bevor er zum neuen Serie-A-Aufsteiger Benevento wechselte. 2023 kehrte der mittlerweile 37-Jährige in seine polnische Heimat zurück und unterschrieb bei Cracovia.

  • Manchester City FC v AS Monaco - UEFA Champions League Round of 16: First LegGetty Images Sport

    Benjamin Mendy

    Mendy verbrachte nur eine Saison in Monaco. Der pfeilschnelle Linksverteidiger kam aus Marseille, bevor Manchester City ihn zum damals teuersten Verteidiger der Geschichte machte: Umgerechnet 57,5 Millionen Euro blätterten die Skyblues für ihn hin. Mendy hatte unter anderem im Achtelfinale gegen City mächtig Eigenwerbung betrieben.

    Es folgten in Manchester zunächst hartnäckige Knieprobleme und der Gewinn dreier Meisterschaften. Im August 2021 wurde er vom Verein suspendiert, nachdem er in vier Fällen wegen Vergewaltigung und in einem Fall wegen sexueller Nötigung verhaftet worden war. Außerdem wurde er wegen vier weiterer Vergewaltigungen und einer versuchten Vergewaltigung angeklagt, aber nach einer Reihe von Prozessen im Jahr 2023 von allen Vorwürfen freigesprochen.

    City entließ den Verteidiger. Mendy wechselte zum FC Lorient, konnte den Abstieg des Vereins aus der Ligue 1 aber nicht verhindern. In dieser Saison hat er noch kein einziges Mal in der zweiten Liga gespielt.

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    Fabinho

    Fabinho galt einst als Rechtsverteidiger mit großem Potenzial. Es war aber seine Versetzung in das zentrale Mittelfeld 2016/17, die ihm den großen Durchbruch bescherte. Er erzielte satte zwölf Tore und spielte sich damit ins Blickfeld zahlreicher großer Klubs.

    Fabinho blieb aber zunächst eine weitere Saison im Stade Louis II, bevor er im Sommer 2018 für 45 Millionen Euro Ablöse zum FC Liverpool wechselte. Der brasilianische Nationalspieler benötigte eine gewisse Anpassungszeit, entwickelte sich aber dann zu einer der wichtigsten Figuren in der Mannschaft von Jürgen Klopp.

    Er gewann gewann während seiner Zeit bei den Reds die Champions League, die Premier League, den FA Cup und den Ligapokal. Nachdem er jedoch in der Saison 2022/23 einen starken Formabfall erlitt, wurde er für 47 Millionen Euro an den saudischen Erstligisten Al-Ittihad verkauft, wo er seither regelmäßig zum Einsatz kommt.

  • Juventus v AS Monaco - UEFA Champions League Semi Final: Second LegGetty Images Sport

    Joao Moutinho

    Moutinho wechselte 2013 im Paket mit James Rodriguez vom FC Porto nach Monaco. Während der kolumbianische Spielmacher in der Saison 2016/17 schon lange nicht mehr da war, gab Moutinho das Herzstück in Jardims Mannschaft. Als ruhiger Taktgeber und Abräumer war der portugiesische Nationalspieler unumstrittene Stammkraft.

    Moutinho absolvierte 219 Partien für die Monegassen, ehe er 2018 zu den Wolverhampton Wanderers weiterzog. An der Seite seines Landsmannes Ruben Neves zog der Routinier vier Spielzeiten lang die Fäden im Molineux, bevor er in seine Heimat zurückkehrte und bei Sporting Braga auch im Alter von 38 Jahren noch in der Startelf steht.

  • FBL-EUR-C1-MONACO-MAN CITYAFP

    Tiemoue Bakayoko

    Neben Mbappe gelang Bakayoko in Monacos Team in jener Saison der größte Leistungssprung. Nach zwei Spielzeiten als Ergänzungsspieler wurde er als gleichermaßen offensiv- wie defensivstarker Mittelfeldmann für Jardim unverzichtbar.

    Seine Leistungen überzeugten den FC Chelsea, ihn im Sommer 2017 für 45 Millionen Euro zu verpflichten. Seine erste Saison an der Stamford Bridge hätte kaum schlechter laufen können, denn der damalige Trainer Antonio Conte fand schlicht keine passende Position für den Franzosen. Die verbleibenden vier Jahre seines Chelsea-Vertrags verbrachte Bakayoko auf Leihbasis bei der AC Mailand (zweimal), Monaco und Napoli. Über Lorient landete er 2024 bei PAOK Saloniki.

  • FBL-EUR-C1-MONACO-MAN CITYAFP

    Bernardo Silva

    Wenn man bedenkt, dass Mbappe immer noch auf seinen ersten Champions-League-Titel wartet, kann man durchaus behaupten, dass Bernardo Silva das erfolgreichste Mitglied der Monaco-Mannschaft von 2016/17 ist. Elf Tore und zwölf Assists steuerte der begnadete Techniker in jener Spielzeit bei. City war das 50 Millionen Euro Ablöse im folgenden Sommer wert.

    Der 30 Jahre Mittelfeldspieler steht mittlerweile kurz vor seinem 400. Einsatz für die Skyblues und seine Titelsammlung kann sich sehen lassen. Mit sechs Titeln in der Premier League, sechs nationalen Pokalen und dem Henkelpott ist er einer der erfolgreichsten Spieler der letzten Dekade.

  • Manchester City FC v AS Monaco - UEFA Champions League Round of 16: First LegGetty Images Sport

    Thomas Lemar

    Satte 31 Scorerpunkte (14 Tore, 17 Vorlagen) steuerte der Linksaußen 2016/17 bei und löste damit ein Wettbieten um seine Dienste aus. Weil der Wechsel von Alexis Sanchez zu Manchester City scheiterte, platzte am Deadline Day auch Lemars Transfer zu Arsenal. Ein Jahr später ging es für den Weltmeister von 2018 für 70 Millionen Euro Ablöse zu Atletico Madrid.

    Die enorme Ablösesumme rechtfertigte Lemar im Dress der Rojiblancos allerdings nur selten. In dieser Saison bringt es der 29-Jährige auf magere vier Einsätze mit 54 Minuten.

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    Radamel Falcao

    In Porto und bei Atletico hatte sich Falcao zu einem der besten Stürmer der Welt entwickelt, ehe sein 60-Millionen-Transfer zum damaligen Ligue-1-Aufsteiger die Fußballwelt überraschte. Eine schwere Knieverletzung überschattete seine Debütsaison und anschließend liefen Leih-Engagements zu Manchester United und Chelsea nicht zufriedenstellend.

    So kam seine Explosion 2016/17 mit 30 Pflichtspieltoren ebenso überraschend, wie einst seine Ankunft im Fürstentum. Auch in den folgenden Jahren war Falcao mit 21 und 16 Toren treffsicher. "El Tigre" stürmte anschließend für Galatsaray und Rayo Vallecano, heute geht er für Millonarios in Kolumbien auf Torejagd.

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    Valere Germain

    Als dienstältester Spieler Monacos war die Saison 2016/17 Germains letzte bei einem Verein, mit dem er seit seinem Wechsel aus der Akademie im Jahr 2010 sowohl den Abstieg als auch den Aufstieg erlebt hatte. Mit 15 Pflichtspieltoren verabschiedete er sich überaus erfolgreich.

    Seine Ausbeute ließ nach seinem Wechsel zu Olympique Marseille deutlich nach. In vier Spielzeiten bei L'OM markierte er 31 Treffer. Anschließend ging es zu Montpellier, heute spielt Germain beim australischen Klub Macarthur FC.

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    Leonardo Jardim

    Der Portugiese, der 2014 nach Monaco gekommen war, erhielt nach der bärenstarken Saison seiner Mannschaft einen neuen Dreijahresvertrag. Allerdings konnte er mit seiner Mannschaft nicht mehr an den großen Erfolg anknüpfen. Nach einem miserablen Saisonstart wurde er 2018 entlassen, nur um drei Monate später nach Thierry Henrys gescheitertem Intermezzo wieder eingestellt zu werden.

    Jardim bewahrte Monaco vor dem Abstieg, ehe er im Dezember 2019 erneut seinen Hut nehmen musste. Die vergangenen vier Jahre hat Jardim als Trainer im Nahen Osten verbracht, wo er Al-Hilal in Saudi-Arabien, Shabab Al Ahli in den Vereinigten Arabischen Emiraten und den katarischen Verein Al-Rayyan betreute.

    Derzeit ist er wieder in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er im November das Amt des Trainers von Al Ain übernommen hat.