DrentheGetty Images

"Eine Lektion fürs Leben!" Ein ehemaliges Jahrhunderttalent von Real Madrid wurde für Ryan Babel zum "Mieter aus der Hölle"

Fußballprofi zu sein zählt zu den finanziell lukrativsten Berufen überhaupt. Gelingt es jemandem wie Ryan Babel für einen Klub wie den FC Liverpool zu spielen, bei dem er von 2007 bis 2011 unter Vertrag stand, steigen die Einnahmen besonders schnell - was wiederum den Aufbau weiterer Einkommensquellen erleichtert. 

Für Babel waren das nach seiner Zeit bei den Reds vor allem seine Immobilien. Der Niederländer vermietete sein Haus im Nordwesten Englands über mehrere Jahre und berichtet heute von den skurrilsten Erlebnissen.

  • Für Babel endet nach 18 Jahren eine besondere Ära - allerdings nicht auf dem Fußballplatz. Der heute 38-Jährige hatte seine Profikarriere bereits im November 2024 beendet, zuletzt spielte er für Eyüpspor in der türkischen Süper Lig. Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn zählen vor allem seine Zeit beim FC Liverpool sowie seine 69 Einsätze für die niederländische Nationalmannschaft.

    Nun geht es aber um etwas anderes. Vom FC Liverpool hat er sich also bereits vor vielen Jahren verabschiedet, doch die Verbindung zur Stadt selbst blieb - in Form seines Hauses, in das er als 20-Jähriger zog und das er nun verkauft. "Nach 18 Jahren habe ich endlich das ganze Bankendrama und die wilden Mietergeschichten rund um meine allererste Immobilie hinter mir gelassen. Jetzt ist der Moment gekommen, sie an den nächsten glücklichen Besitzer weiterzugeben", schrieb Babel in einem Posting auf X und blickte dabei wehmütig zurück: "Dieses Haus steckt voller Erinnerungen… Es war der erste Ort, an den ich nach dem Auszug aus dem Elternhaus gezogen bin - voller Aufregung, Fehler und Lektionen fürs Leben."

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  • Der tiefe Fall eines einstigen Jahrhunderttalents

    Eine dieser "Lektionen fürs Leben" dürfte für Babel sein, dass sich Geld und Freundschaft nur schwer miteinander vereinbaren lassen. Gerade sein ehemaliger Kumpel Royston Drenthe, mit dem er 2007 U21-Europameister mit den Niederlanden wurde, bereitete ihm als Vermieter einige Kopfschmerzen. "Als ich Liverpool verließ, habe ich das Haus an einige Mieter vermietet - einer davon war mein guter alter holländischer Teamkollege Royston Drenthe", erzählte der ehemalige Hoffenheimer.

    Drenthe ist in der Fußballwelt vor allem durch seine Zeit bei Real Madrid bekannt. 2007 wechselte er als Jahrhunderttalent und Neffe des legendären Edgar Davids für damals respektable 14 Millionen Euro von Feyenoord Rotterdam zu den Königlichen. Die hohen Erwartungen konnte er jedoch nie erfüllen und entwickelte sich schnell zu einem der größten Flops in der Vereinsgeschichte. Für die Madrilenen erzielte er in 64 Einsätzen nur vier Tore. Nach seinem Abschied von Real verlief seine Karriere stetig bergab, bis er 2023 beim niederländischen Drittligisten Kozakken Boys seine aktive Laufbahn beendete. Jüngst erlitt er gar einen Schlaganfall mit 38.

    Letztlich war es in Madrid vor allem seine mangelnde Disziplin, die ihm zum Verhängnis wurde. "Ich war noch nicht bereit, Profi zu sein. Ich hielt mich für Gott, liebte Frauen und das Feiern viel zu sehr - und das lässt sich einfach nicht mit Fußball verbinden. Jetzt ist mir bewusst, dass ich nicht das Richtige getan und Fehler gemacht habe", gestand Drenthe in einem Interview nach seinem Karriereende. Im Nachhinein ist man eben immer klüger.

  • Babel: "Er hat vergessen, die Miete zu zahlen und einen Nachtclub in meinem Haus eingerichtet"

    Doch zurück zu Babel: Als Vermieter erlebte er leider nicht den erwachsenen und verantwortungsvollen Drenthe, sondern das jugendliche, unbeschwerte Partybiest. "Sagen wir mal so: Er hat dem Begriff 'Mieter aus der Hölle' eine ganz neue Bedeutung verliehen", schrieb Babel in seinem Post und führte genauer aus: "Während seiner Zeit bei Everton hat er irgendwie vergessen, die Miete zu zahlen und hat sogar ohne Erlaubnis einen Nachtclub in meinem Haus eingerichtet. So etwas kann man sich nicht ausdenken!"

    Wütend scheint Babel ihm heute jedoch nicht mehr zu sein - in den Kommentaren nahm er die Sache mit Humor. Auf die Frage eines X-Users, ob Drenthe seine Schulden inzwischen beglichen habe, antwortete Babel trocken: "Hat er immer noch nicht, LOL."

    Babel sei trotzdem immer stolz darauf gewesen, dieses Haus zu besitzen - "es liegt in Toplage und steckt voller Erinnerungen, Lachen und ein bisschen Chaos." Doch nun ist die Zeit gekommen, sich zu verabschieden: "An den oder die Nächste(n), der/die das Haus bekommt: Ich hoffe, es bringt dir genauso viel Freude (und vielleicht ein paar weniger Überraschungen) wie mir."

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